Nach dem 2:0-Coup gegen Europameister Portugal bleibt Vladimir Petkovic gelassen und rät allen Beteiligten, die «Füsse auf dem Boden zu belassen».
Im 24. Spiel der Ära von Vladimir Petkovic zelebrierte die Schweiz einen Erfolg, der die ohnehin schon gute Ambiance weiter anheben wird. Nichts dürfte einen grösseren Schub auslösen als ein Erfolg gegen den Europameister.
«Jeder Sieg hilft, jedes positive Resultat bringt etwas Euphorie», bilanzierte Petkovic. «Wichtig ist aber vor allem, dass wir den neuen Zyklus besser begonnen haben als vor zwei Jahren. Aber wir haben erst eines von zehn schwierigen Spielen gewonnen.»
Das Timing in Basel war perfekt, mitten im europaweiten Fokus überzeugte die Schweizer Equipe mit einer Performance, die aufhorchen lassen wird. Petkovic ist sicher: «Wir haben in ganz Europa Schlagzeilen gemacht, weil wir einen grossen Favoriten besiegten.»
Der Aussenseiter hatte in gewissen Phasen der Partie mit der Dominanz der Portugiesen zu kämpfen. Und ja, die Gastgeber beanspruchten Glück. Der Schiedsrichter übersah im Strafraum der Schweizer ein Hands, Nani setzte einen Ball an die Torumrandung. Aber die Nuancen zu ihren Gunsten hatte sich Petkovics Mannschaft hart erarbeitet.
Für den Coach stand nach 93-minütiger Schwerarbeit fest: «Wir haben ein bisschen gelitten. Aber das ist auch eine Qualität von guten Mannschaften.» Sie seien im vorübergehend offenen Schlagabtausch nicht untergegangen, obschon «der eine oder andere körperliche Beschwerden auszuhalten hatte».
72 Tage nach dem bitteren EM-Achtelfinal-Out gegen Polen bekräftigte die SFV-Auswahl, die vierte WM-Teilnahme in Folge auf direktem Weg anpeilen zu wollen. Petkovic wertete einen der besten Auftritte unter seiner Leitung als in jeglicher Beziehung als «grossen Schritt nach vorne».
Sie hätten unter schwierigen Bedingungen gegen einen hochqualifizierten Gegner den Nachweis erbracht, «nicht nur gut mithalten, sondern eben auch ein solches Spiel gewinnen zu können. Wir waren mental bereit und zeigten eine souveräne Leistung.»
Das Ergebnis gegen die favorisierten Portugiesen ist auch im Quervergleich mit den übrigen Fakten des 1. Spieltages als überaus wertvoll einzuschätzen. Ungarn, nach den starken EM-Eindrücken im Prinzip im erweiterten Kandidatenkreis für die Pole-Position, tat sich gegen die Färöer schwer – das 0:0 gegen die Nummer 135 des FIFA-Rankings ist für die ambitionierten Osteuropäer als schwerer Rückschlag zu werten.
Dem Europameister-Trainer Fernando Santos setzte der Fehltritt zu, aber allzu harsch kritisieren mochte er die Verlierer nicht. Die erste Pflichtspielniederlage seit seiner Amtsübernahme wollte er nicht überbewerten: Wir werden weiterhin als Titelhalter auftreten und alles dafür tun, um unserem Ruf gerecht zu werden.“