Der griechische Finanzminister Evangelos Venizelos wird am 18. März für den Parteivorsitz der griechischen Sozialisten (PASOK) kandidieren. Seine Wahl gilt nach Einschätzung der griechischen Presse als fast sicher.
„Wir müssen den Staat reformieren. Wir können es. Was mit dem Schuldenschnitt geschehen ist, zeigt, dass wir es schaffen können“, sagte Venizelos bei einer Parteiversammlung am Samstag in Athen. „Wir müssen das Land retten. Wir haben das Volk (mit harten Sparmassnahmen) verbittert, um unsere Nation zu retten.“
Neben Venizelos will auch der ehemalige Bürgerschutzminister Christos Papoutsis für die Nachfolge von Ex-Regierungschef Giorgos Papandreou an der Parteispitze antreten. Der 58-Jährige war von 1995 bis 1999 EU-Energiekommissar in Brüssel.
Papandreou hatte im Januar erklärt, er werde nicht mehr an der Spitze der Partei bleiben. Seinem Nachfolger werde er beistehen, sagte er am Samstag, egal, wer zum Vorsitzenden gewählt werde.
Angesichts desaströser Umfragewerte scheint ein Neustart für die griechischen Sozialisten unumgänglich. Kam die Partei 2009 noch auf 44 Prozent Zustimmung, liegt sie derzeit bei 9 bis 15 Prozent. Vorgezogenen Parlamentswahlen sollen voraussichtlich Anfang Mai stattfinden.
An der Wahl des PASOK-Vorsitzenden am 18. März können alle Mitglieder der Panhellenischen Sozialistischen Bewegung (PASOK) teilnehmen, aber auch Sympathisanten der Partei. Diese müssen dann zwei Euro zahlen. Mitwählen können auch EU-Bürger, die ständig in Griechenland leben.