Im griechischen Parlament hat am Donnerstag die Debatte über ein neues Sparprogramm begonnen. Das knapp fünf Milliarden Euro schwere Paket soll in einer Abstimmung am späten Abend gebilligt werden. Die Billigung ist Voraussetzung für neue Finanzhilfen der Gläubiger.
Beobachter in Athen rechneten mit der Billigung trotz der knappen Mehrheit von nur drei Abgeordneten für die Regierungskoalition unter dem linken Regierungschef Alexis Tsipras. Die wichtigsten geplanten Einschnitte sind, dass die Renten ab 2019 um bis zu 18 Prozent gekürzt werden sollen und der jährliche Steuerfreibetrag ab 2020 um rund ein Drittel gesenkt werden soll.
Aus Protest gegen die mittlerweile fünfzehnte Rentenkürzung protestierten am Donnerstag trotz strömenden Regens mehrere Hundert Rentner im Zentrum Athens. Am Abend wollen die Gewerkschaften vor dem Parlament gegen das Sparprogramm demonstrieren.
Zudem setzen die griechischen Seeleute der Küstenschifffahrt den dritten Tag in Folge ihren Streik fort. Inseln ohne Flughafen sind damit praktisch von der Aussenwelt abgeschnitten. Ihren Streik wollen sie erst am Samstag beenden.