Während das Eis am Nordpol schmilzt, friert der Südpol immer weiter zu: Das grösser werdende Packeis erschwert mittlerweile sogar die Arbeit der Polarforscher in der Antarktis.
Vor allem an der Mawson-Forschungsstation werde die Lage «immer schwieriger», sagte der Chef des australischen Teams, Rob Wooding, am Dienstag. Normalerweise könne sie mit Schiffen versorgt werden, wenn das Eis im Sommer aufbreche. In den vergangenen vier bis sechs Jahren sei das aber nicht immer oder nur teilweise geschehen.
In der Saison 2013/2014 sei die Mawson-Station nur mit Helikoptern zu erreichen gewesen, sagte Wooding. Das sei langfristig aber keine tragfähige Lösung. Französische und japanische Wissenschafter klagen seinen Angaben zufolge über ähnliche Probleme.
Die australischen Forscher schliessen bislang noch aus, die Station wegen der Versorgungsprobleme zu schliessen. Wie Wooding sagte, müssen sie aber «ungewöhnliche Massnahmen» prüfen, um den Betrieb aufrechterhalten zu können – etwa die Versorgung mit Flugzeugen oder Luftkissenfahrzeugen.
Die zugefrorene Fläche auf dem Meer rund um den Südpol hatte im September eine neue Rekordgrösse erreicht. Das Nationale Schnee- und Eisdatenzentrum der USA (NSIDC) vermeldete eine Ausdehnung von 20 Millionen Quadratkilometern. Klimaforscher vermuten, dass kalte Winde, die das Packeis verschieben, für den Eisrekord verantwortlich sein könnten.