Simbabwes Opposition hat am Donnerstag die grösste Demonstration gegen Präsident Robert Mugabe seit zehn Jahren organisiert. Über 2000 Menschen folgten dem Demonstrationsaufruf der Bewegung für Demokratischen Wandel (MDC) von Mugabes Kontrahent Morgan Tsvangirai.
Die Demonstranten auf dem Platz der Afrikanischen Einheit in Harare trugen rote MDC-T-Shirts. Die Polizei schritt anders als bei früheren Demonstrationen nicht ein.
Das im südlichen Afrika gelegene Simbabwe machte seit der Jahrhundertwende einen beispiellosen wirtschaftlichen Niedergang durch. Nachdem die nationale Währung durch eine galoppierende Inflation vollends entwertet wurde, dient inzwischen der US-Dollar als Zahlungsmittel.
Die einst blühende Landwirtschaft liegt brach, so dass es Hungerperioden gibt. «Mugabe hat keine Lösung», sagte Tsvangirai. «Wir sind hier, um Mugabe und seinem Regime zu sagen, dass sie gescheitert sind.»
«Wir fordern keinen Sturz der Regierung», rief Tsvangirai den Kundgebungsteilnehmern zu. «Wir fordern einen würdevollen Abgang für den erschöpften Mugabe».
Der Präsident steht seit der Unabhängigkeit 1980 an der Spitze des Landes. Trotz seines hohen Alters von 92 Jahren hält er noch gelegentlich längere öffentliche Reden. Es wird damit gerechnet, dass er im Jahr 2018 eine Wiederwahl anstrebt. Bei einer grösseren Demonstration gegen Mugabe 2007 wurden Tsvangirai und andere Vertreter der Opposition von der Polizei geschlagen.