Mit einem spektakulären K.o.-Sieg in der 9. Runde gegen den bis dahin ungeschlagenen Bosnier Adnan Redzovic holt sich Arnold Gjergaj in Basel den Titel der europäischen Nicht-EU-Staaten.
Der mit einer makellosen Visitenkarte angetretene Lokalmatador (25 Kämpfe, 19 K.o.-Siege, 105,9 kg) wurde von Redzovic (15 Kämpfe, 4 K.o.-Siege, 107,4 kg) hart gefordert. Gjergjaj schickte am späten Samstagabend in der St. Jakobshalle seinen Gegner bereits in der dritten Runde mit einer harten Rechten erstmals auf die Bretter. Mit dem Wurf eines vollen Bierbechers in den Ring durch einen euphorisierten Fan wurde der Kampfablauf aber unterbrochen, und der Bosnier hatte nach dem Niederschlag mehr Erholungszeit. Davon wusste er in der Folge zu profitieren.
Taktisch geschickt agierend setzte Redzovic den gebürtigen Kosovaren aus Pratteln mehr als erwartet unter Druck. Gjergjaj, der sich in dieser Phase des Kampfes zu passiv zeigte, verlor vorübergehend das Konzept. Aus der Defensive heraus sorgte er schliesslich nach 2:50 Minuten in der neunten Runde des auf zwölf Runden angesetzten Kampfes dennoch für ein Glanzlicht im schweizerischen Boxsport. Mit einem präzisen Schwinger schickte er Redzovic erneut zu Boden – und diesmal kam der Bosnier nicht mehr rechtzeitig auf die Beine.
Mit seinem 26. Sieg im 26. Profikampf feierte Gjergjaj vor rund 2000 Zuschauern seinen grössten Erfolg, der aber nur ein Zwischenziel darstellt. Nach dem Gürtel der European Boxing Union (EBU) für den besten Europäer aus Ländern, die nicht der EU angehören, hofft er in absehbarer Zeit auf einen WM-Titelkampf.