Bei einem Grossbrand in einem Spital im westdeutschen Bochum sind in der Nacht zum Freitag mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. 15 Menschen wurden nach offiziellen Angaben verletzt, drei von ihnen schwer.
Die Feuerwehr kämpfte stundenlang gegen die Flammen im Spital Bergmannsheil. Das Feuer war im sechsten Stock in einem Patientenzimmer der Abteilung zur Behandlung von Infekten ausgebrochen. Die Brandursache war zunächst unklar.
Einer der beiden Toten sei im Zimmer untergebracht gewesen, in dem das Feuer ausgebrochen war, sagte der Ärztliche Direktor des Spitals, Thomas Schildhauer, am Freitag. Ein weiteres Opfer habe in einem Nachbarzimmer gelegen.
Dramatische Lage
Die Flammen breiteten sich innerhalb weniger Minuten aus und griffen vom sechsten Stock auch auf die siebte und achte Etage sowie auf das Dachgeschoss über.
Gottfried Wingler-Scholz von der Feuerwehr Bochum sprach von einem hochdramatischen und aufgrund des Brandablaufs sehr ungewöhnlichen Einsatz. Feuerwehrleute hätten teils «unter Riskierung ihres eigenen Lebens» gehandelt. Patienten auf der brennenden Station hätten sich etwa am Fenster bemerkbar gemacht, während im Hintergrund schon Flammenschein zu sehen gewesen sei.
Bis zum Vormittag brachten die Einsatzkräfte den Brand nach eigenen Angaben weitgehend unter Kontrolle, die Nachlöscharbeiten sollten aber noch den ganzen Tag über andauern.
Bei der ausgebrannten Station handelt es sich um eine chirurgisch-septische Abteilung für Patienten mit entzündeten Knochen oder Prothesen. Auch die darunterliegenden, vom Feuer nicht direkt betroffenen Stationen des Bettenhauses sind nach dem Brand nicht funktionstüchtig.
Im betroffenen Gebäude waren zuletzt 180 Patienten untergebracht, 100 von ihnen wurden vorzeitig entlassen, um die Lage zu entspannen. Weitere 80 Patienten wurden hausintern verlegt. Das aus verschiedenen Gebäuden bestehende Spital sei insgesamt handlungsfähig, betonte Schildhauer. Die Notfall- und die Akutversorgung seien gesichert.