Der Solothurner Kantonsrat hat am Mittwoch eine Forderung der SVP, die «Übung Lehrplan 21» sofort abzubrechen, mit 69 gegen 19 Stimmen bei 9 Enthaltungen abgelehnt. Die lange und angeregte Diskussion zeigte, dass der neue Lehrplan auch von den befürwortenden Fraktionen nur mit Vorbehalt gutgeheissen wird.
Ein Sprecher der FDP-Fraktion betonte, es gelte nun den Lehrplan «mit kritischem Blick» umzusetzen. Auch Erziehungsdirektor Remo Ankli (FDP) sagte, dass sich der Kanton für die Umsetzung reichlich Zeit nehmen wolle. Er stehe weiterhin hinter einem Reformstopp bei den Schulen, trotzdem brauche es von Zeit zu Zeit gewisse Erneuerungen im Schulwesen.
Die SVP-Fraktion bezeichnete den Lehrplan 21 als «leichtsinnigstes Projekt des 21. Jahrhunderts». Auch der EVP-Vertreter im Kantonsrat sprach von einem «inhaltlich sackschwachen Lehrplan». Kritisiert wurde, dass der Lehrplan zu wenig praxisorientiert und zu unverständlich formuliert sei.
Geplant ist, den Lehrplan 21 im Kanton Solothurn auf das Schuljahr 2018/2019 einzuführen. Die Regierung verspricht, bei der Umsetzung politische Gremien wie die Bildungs- und Kulturkommission miteinzubeziehen.