Hunderte Pferde und mehr als tausend Darsteller aus 17 Ländern haben am Donnerstagabend in Windsor eine farbenprächtige Parade zum 60. Thronjubiläum der Queen veranstaltet.
Bis zum Sonntag, wenn auch Königin Elizabeth II. und ihr Ehemann Prinz Philip zu einer erweiterten Vorführung im Publikum sitzen, wird die aufwändig inszenierte Schau jeden Abend in der Stadt westlich von London gezeigt. Ureinwohner aus Neuseeland sind ebenso unter den Teilnehmern wie Tänzer aus Kenia oder Reiterregimente aus Italien, Russland und von der arabischen Halbinsel.
Vor den ausverkauften Rängen stellten italienische Carabinieri mit Pferden eine Schlacht aus dem Jahr 1848 nach, Reiter der russischen Kreml-Reitschule bildeten in einer atemberaubenden Akrobatik-Aufführung eine Menschenpyramide, die berittene Polizei des australischen Bundesstaates New South Wales bewegte sich zum Lied „Waltzing Matilda“.
Auf Marwari-Pferden präsentierten indische Reiter Tänze, chilenische Huasos (Cowboys) zeigten ihre Reitkünste. Die königliche Kavallerie aus dem Oman ritt mit 100 Araber-Pferden in einer Wolke aus Weihrauch in die Arena ein. Die Rennpferde der Königin stellten ein Rennen nach.
Royals unter den Zuschauern
Zwischen den Reitparaden gab es Musik und Tanz: Maori führten ihren Traditionstanz Haka auf, Inuit präsentierten Kehlkopfgesänge, ausserdem gab es eine Didgeridoo-Performance und mexikanische Mariachi-Musik.
Jeden Abend sitzen Mitglieder des Königshauses im Publikum – am Donnerstag war Prinzessin Anne, die Tochter der Queen und frühere Vielseitigkeitsreiterin, dabei. Zum Abschluss am Sonntag gibt es zu Ehren der Königin zusätzliche Highlights, darunter ein Konzert der schottischen Sängerin Susan Boyle.
Eingeflogene Pferde
Viele der 550 Pferde waren eigens für die Vorstellung aus fernen Ländern nach Windsor transportiert worden: Aus dem Oman wurden Pferde mit zwei Flugzeugen eingeflogen, während Pferde aus Aserbaidschan 17 Tage lang auf dem Landweg anreisten.
Es handle sich um eine „einmalige“ logistische Herausforderung, sagte Sheila Duckworth von dem für den Pferdetransport zuständigen Unternehmen Shelley Ashman. Pferde seien zufrieden, solange sie vertraute Menschen um sich hätten, versicherte Duckworth mit Blick auf die strapaziösen Reisen der Tiere.
Die Parade soll an die mehr als 250 Auslandsreisen der Queen erinnern. Die 86-Jährige feiert in diesem Jahr ihr diamantenes Thronjubiläum. Sie war 1952 nach dem Tod ihres Vaters, König Georg VI., gekrönt worden.
Die Hauptfeierlichkeiten finden vom 2. bis 5. Juni statt, die vier Tage wurden zu Feiertagen erklärt. Einer der Höhepunkte wird eine Bootsparade auf der Themse in London sein sowie ein Picknick mit tausenden Gästen im Garten des Buckingham-Palastes.