Nach fünf Jahren gewinnt der FC Basel wieder das Double. Das 3:0 über die unbezwingbaren Cup-Spezialisten des FC Sion ist für die scheidenden Bernhard Heusler und Urs Fischer ein krönender Abschluss.
Die entscheidenden Tore schoss der FC Basel erst nach der Pause. Doch den Sieg in die Wege geleitet hatte er schon viel früher. Nämlich in der Kabine vor dem Spiel. «Präsident Bernhard Heusler hat eine sehr emotionale Ansprache gehalten. Das ging unter die Haut. Er hat die richtigen Worte zum richtigen Zeitpunkt gewählt. Danach war ich mir ziemlich sicher, dass wir gewinnen würden», sagte Basels Trainer Urs Fischer.
Die Worte von Heusler blieben geheim. Ein wenig gab der Präsident selber aber Einblick in seine eigene Gefühlswelt und deutete damit an, was er gesagt haben könnte. «Was der FC Basel in den letzten Wochen auf und neben dem Platz geleistet hat, ist so grossartig, dass es einfach nur ein Privileg ist, für diesen Klub zu arbeiten», so Heusler.
«Wichtig ist, dass jeder realisiert, dass man nicht für sich alleine ein Ziel erreicht, sondern mit dem Team. Dass nun die Mannschaft und der Trainer mir diesen Abgang mit dem Double ermöglicht haben, ist fast unverschämt schön. Das ist fast zu kitschig», so Heusler, der zum Saisonende und nach acht Meistertiteln und drei Cupsiegen aus dem Amt zurücktritt.
Heusler gab zu, dass der Cupfinal umso schwieriger war für den FC Basel, weil er in der Super League scheinbar mühelos zum achten Titel in Serie gelangt war. «Die Meisterschaft hatte von Tag zu Tag emotional an Bedeutung verloren, und der Cup hat in gleichem Ausmass an Bedeutung gewonnen. Deshalb ist dieser Sieg ein emotionales i-Pünktchen.»
Die «Titel-Hamsterer» aus Basel sprachen auch deshalb oft von den Emotionen, weil sie den Cupsieg holten in einem Spiel, in dem man es von ihnen nicht unbedingt erwartet hat. Weil der Gegner die im Final scheinbar unbezwingbaren Sittener waren. Und weil in Basel mit den Abgängen von Heusler, Sportchef Georg Heitz und Trainer Urs Fischer eine erfolgreiche Ära zu Ende geht, zu der eine Cupfinal-Niederlage zum Abschluss irgendwie nicht gepasst hätte.
«Wir konnten diesen Herren den Abgang versüssen, deshalb war es ein perfekter Final», sagte Verteidiger Michael Lang, dem mit einer Direktabnahme zum 3:0 der Schlusspunkt geglückt war. Das Spiel beweise, dass die Mentalität dieser Mannschaft überragend sei, so der Ostschweizer.
Diese Einschätzung teilte der Trainer voll und ganz. «Es wurde viel geschrieben über unsere Serie von vier Spielen ohne Sieg. Der Titelgewinn liegt schon fast einen Monat zurück, und es wurde in den letzten Wochen viel spekuliert über Spieler, die den Klub verlassen könnten. Deshalb schätze ich die Leistung im Cupfinal umso höher ein», so Fischer.