Lauwarmes oder sogar heisses Wasser zum Händereinigen auf den Toiletten – das gehört in kantonalen Gebäuden im Aargau bald der Vergangenheit an. Mit der Kaltwasser-Forderung sind die Aargauer Grünen beim Regierungsrat offene Türen eingerannt.
Bei Renovationen und Neuinstallationen würden keine Anschlüsse mehr für Warmwasser für das Händereinigen installiert – «sofern nicht Ausnahmen geboten sind», teilte der Regierungsrat am Freitag dem Parlament offiziell mit.
In einem Postulat forderten die Grünen im Parlament von der Kantonsexekutive die «notwendigen Schritte» zum Verzicht auf Warmwasser fürs Händewaschen. «Wasser und insbesondere Warmwasser ist ein kostbares Gut, für dessen Aufbereitung viel Energie benötigt wird», klärten die Grünen in der Begründung auf.
Der Regierungsrat hat das Postulat an einer Sitzung behandelt und eine Stellungnahme von sieben Textzeilen verfassen lassen. «Der Regierungsrat unterstützt die Anliegen des Postulats», heisst es da. Bereits seit dem Jahr 2010 bestehe das Konzept «nachhaltiges Bauen und Bewirtschaften». Kaltes Wasser zum Händereinigen, das ist als Thema selbst für den Regierungsrat im Aargau schon kalter Kaffee.
Überflüssig wie Warmwasser
Doch nun wird es für Leute, die nicht mit den parlamentarischen Spielregeln vertraut sind, etwas kompliziert. Fakt ist: Der Regierungsrat erachtet das Anliegen der Grünen bereits als erfüllt.
Also: Das Parlament soll den Vorstoss überweisen und – da Aufgabe erfüllt – gleichzeitig als erledigt zu den Akten ins Staatsarchiv legen. «Entgegennahme unter gleichzeitiger Abschreibung», so lautet dieser Akt als bürokratische Formulierung.
Mit anderen Wort: Die Grünen hätten sich den Vorstoss zum Energiesparen sparen können. Und die Steuerzahler hätten beim Verzicht auf den Sparvorstoss ihrerseits ein wenig gespart: nämlich 395 Franken – genau so viel hat die Beantwortung des Warmwasser-Vorstosses gekostet.