Freie Fahrt für Velofahrende auf Stadtzürcher Strassen: Das Gemeindeparlament hat am Mittwochabend eine Motion der Grünen überwiesen, welche Grüne Wellen für Velofahrerinnen und -fahrer auf gewissen Hauptachsen fordert. Damit soll der Veloverkehr gefördert werden.
Ursprünglich hatten die Motionäre verlangt, generell auf den Hauptachsen durch die Stadt die Ampeln auf Tempo 20 einzustellen – eigens für Velofahrende. Dies sei nicht umzusetzen, sagte der grüne Stadtrat Daniel Leupi. Tempo-20-Wellen wären gar kontraproduktiv: die Autofahrenden würden in die Quartiere ausweichen.
Schliesslich akzeptierten die Motionäre eine von der SP vorgeschlagene Textänderung. Sie schränkt die Forderung ein. Die Stadt muss nun „auf ausgewählten Hauptachsen“ die Ampeln so einstellen, dass sie von Velofahrenden „zweckmässig genutzt“ werden können.
Gegen den Vorstoss wehrten sich vehement SVP und FDP. Die SVP argwöhnte, dass es im Grunde darum gehe, Tempo 20 auf Kantonsstrassen einzuführen – verbrämt mit der Forderung der Veloförderung.
Ein FDP-Sprecher sprach von einem „Kabarett-Vorstoss“. Er sei zwar „lustig“, müsse aber abgelehnt werden. Im übrigen sei Tempo 20 längst nicht für alle Velofahrenden geeignet, und Autos, die alle paar hundert Meter anhalten und neu anfahren müssten, schädigten die Umwelt mehr als bei konstanter Fahrt.
Die CVP fand das Ziel des Vorstosses zwar durchaus gut. Auf Hauptachsen lasse sich eine solche Velo-Welle aber nicht einführen. Es gebe andere, sinnvollere Möglichkeiten, um den Veloverkehr zu fördern. Überwiesen wurde die abgeänderte Motion schliesslich mit 67 zu 53 Stimmen.