Grüne aus Deutschland, der Schweiz, Österreich, Liechtenstein und Luxemburg haben sich am Freitag in Bregenz gemeinsam gegen Fracking zur Förderung von Erdgas ausgesprochen. Die Grünen sehen darin eine Gefahr für den Bodensee als Trinkwasserspeicher.
Der Bodensee versorgt fünf Millionen Menschen mit Trinkwasser – für die Grünen ein Grund, Fracking-Pläne zu stoppen. Aufgrund vermuteter Schiefergasvorkommen nördlich des Sees in Süddeutschland könnte Fracking ansonsten bald Realität werden, wie es in einem Communiqué vom Freitag hiess.
Die Grünen aller Bodensee-Anrainerstaaten bekämpften solche Vorhaben, «bei denen mit einem gefährlichen Giftcocktail in grossen Tiefen Erdgas gefördert werden soll». Auf Druck vieler Staaten mache die EU den Weg frei für Fracking. Das geplante Freihandelsabkommen mit den USA drohe bestehende Umweltstandards zu unterlaufen.
Für Energiewende ohne Fracking
Laut den Grünen suchen auch in der Schweiz Konzerne nach Schiefergas. «Wir wollen uns nicht dem Risiko vergifteten Trinkwassers aussetzen», wird die Co-Präsidentin der Grünen Schweiz, Regula Rytz, zitiert. Darum setzten sich die Grünen überall in der Schweiz für eine Energiewende ohne Fracking ein.
Dank einer Motion der Grünen verbiete der Kanton Genf Fracking. Auch in Bern sammelt die Partei Unterschriften für eine Stopp-Fracking-Initiative, und im Thurgau setzen sich die Grünen für ein Fracking-Verbot im neuen Gesetz über die Nutzung des Untergrunds ein.
Die Grünen hielten am Donnerstag und Freitag in Bregenz ihre zweite Bodenseekonferenz ab. Parteispitzen aus den deutschsprachigen Ländern Europas berieten über die Zukunft Europas und bestärkten ihre Zusammenarbeit. Die erste Bodenseekonferenz der Grünen hatte 2012 in Konstanz stattgefunden.