Im Kanton Bern soll die Förderung von Erdgas mit der umstrittenen Fracking-Methode vorsorglich verboten werden. Das ist das Ziel einer am Freitag präsentierten Initiative der bernischen Grünen, die von Pro Natura und von der EVP unterstützt wird.
Fracking habe eine gefährliche Preisspirale in Gang gesetzt, vergifte Boden und Wasser, untergrabe die Energiewende, belaste das Klima und produziere gefährliche Abfälle, sagte die Grünen-Geschäftsführerin Regula Tschanz vor den Medien.
Beim Fracking wird ein Gemisch aus Wasser, Sand und Chemikalien in tief liegendes Schiefergestein gepresst. So kann Gas gewonnen werden, das vorher unzugänglich war.
In den USA habe Fracking einen regelrechten Förderboom ausgelöst, rief Tschanz in Erinnerung. Doch die verheerenden Folgen von Fracking seien dort schon heute sichtbar. Die Initiative solle verhindern, dass es im Kanton Bern jemals zur Förderung von Schiefergas komme.
Nationales Verbot als Ziel
Eigentlich möchte die Grüne Partei Schweiz ein nationales Verbot. Doch der Bund hat dafür keine Rechtsgrundlage: Der Abbau von Bodenschätzen ist Sache der Kantone. Dementsprechend bemühen sich Grüne und Umweltschützer um kantonale Verbote, wie die Berner Nationalrätin Aline Trede sagte.
So erwägen die Neuenburger Grünen eine Initiative, um ein Projekt für Probebohrungen in Noiraigue zu verhindern. Die Genfer Grünen brachten eine Motion gegen Fracking durch. In der Waadt besteht ein Moratorium der unkonventionellen Förderung von fossilen Energien. In der Bodensee-Region kämpfen St. Galler Grüne laut Trede zusammen mit Deutschen und Österreichern gegen Fracking-Pläne.
Fracking sei nicht nur gefährlich und umweltschädlich, sagte Trede. Die Methode gefährde auch die Energiewende. «Wir sollten keine weiteren Investitionen in endliche Ressourcen stecken, sondern den erneuerbaren Weg konsequent einschlagen.»