Nach monatelangen Verhandlungen hat der britische Premierminister David Cameron grünes Licht für eine Volksabstimmung über eine Unabhängigkeit Schottlands gegeben. Cameron und der Chef der schottischen Regionalregierung, Alex Salmond, unterzeichneten am Montag in Edinburgh eine entsprechende Vereinbarung.
Die Abstimmung wird für Ende 2014 angestrebt. Die britische Regierung lehnt eine Abspaltung Schottlands zwar ab, hatte aber bereits vor dem Treffen dem für Herbst 2014 angestrebten Referendum zugestimmt.
Ein erfolgreiches Referendum könnte die mehr als 300 Jahre andauernde Zugehörigkeit Schottlands zum Vereinigten Königreich beerdigen. Schottland gehört seit 1707 zur britischen Krone, geniesst aber seit 1997 weitreichende Autonomie.
Die Hoffnungen der Unabhängigkeitsbefürworter werden durch aktuelle Umfragen allerdings getrübt: Nur 28 Prozent der Schotten sprechen sich für eine Abspaltung von London aus, 53 Prozent sind dagegen. Bis 2014 wollen die Befürworter das Blatt wenden.
Salmond, dessen Schottische Nationalpartei SNP die Mehrheit im Parlament in Edinburgh innehat, sagte vor dem Treffen: Mit der Vereinbarung werde Schottland einen „wichtigen Schritt in Richtung Unabhängigkeit“ machen und das bedeute ein „gerechteres und erfolgreicheres“ Schottland. Er rechne mit einem Ja bei der Abstimmung in zwei Jahren.