Gut zwei Wochen vor dem geplanten Beginn eines neuen Völkermord-Verfahrens ist der frühere guatemaltekische Machthaber Efraín Ríos Montt für prozessunfähig erklärt worden. Der 89-Jährige sei nicht im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte.
Er sei derzeit nicht in der Lage, einem Verfahren gegen ihn angemessen zu folgen, hiess es in einem am Dienstag veröffentlichten Gutachten des staatlichen Forensik-Instituts. Am 23. Juli sollte der Prozess gegen Ríos Montt neu aufgerollt werden.
Der Ex-General war im Mai 2013 wegen Völkermordes und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu 80 Jahren Haft verurteilt worden. Er soll während seiner Herrschaft von März 1982 bis August 1983 für Mord, Folter und die Zwangsumsiedlung Tausender Indios verantwortlich gewesen sein. Aufgrund von Verfahrensfehlern wurde der Schuldspruch wenige Tage später allerdings wieder aufgehoben.