Guggenmusiken stehen in den Startlöchern für die Fasnacht

Der Puls eingefleischter Fasnachtsfans steigt: In den kommenden Wochen stehen zahlreiche offizielle Fasnachtseröffnungen bevor. Doch während sich viele Fasnachtsbesucher erst im letzten Augenblick Gedanken über ihr Kostüm machen, denken manche Guggenmusiken schon ans 2013.

Selten klingen falsche Töne so schön wie bei der Guggenmusik (Archiv) (Bild: sda)

Der Puls eingefleischter Fasnachtsfans steigt: In den kommenden Wochen stehen zahlreiche offizielle Fasnachtseröffnungen bevor. Doch während sich viele Fasnachtsbesucher erst im letzten Augenblick Gedanken über ihr Kostüm machen, denken manche Guggenmusiken schon ans 2013.

„Wir sammeln bereits Ideen für die Kostüme vom kommenden Jahr“, sagt Stefan Schär, Präsident der Guggenmusik „Chlepfschytter“ aus Münsingen bei Bern. Schliesslich gebe es ja viel zu tun: Sujet-Ideen sammeln, Skizzen machen, Stoff bestellen – und schliesslich Nähen.

„Etwa die Hälfte der Arbeit für die Kostüme machen wir selber“, sagt Schär, den Rest mache eine Schneiderin. Da die „Chlepfschytter“ jedes Jahr in einem anderen Kostüm auftreten – passend zum jeweiligen Motto der Münsinger Fasnacht – ist die Herstellung ein Ganzjahresprojekt.

Das Schneidern der Kostüme ist aufwendig und teuer – deshalb wollen die Kleider auch amortisiert werden. Die „Chelpfschytter“ tragen sie deshalb nicht nur an der Münsinger Fasnacht, sondern auch vom 23. bis zum 25. Februar an der Berner Fasnacht – der drittgrössten in der Schweiz.

Countdown zum „Morgestraich“

Ein paar Tage länger müssen sich die Fasnächtler in Basel auf die „fünfte Jahreszeit“ gedulden: „Die drey scheenschte Dääg“ stehen traditionell weit hinten im Schweizer Fasnachtskalender – in diesem Jahr vom 27. bis zum 29. Februar.

Da die Fasnacht in Basel einen so wichtigen Stellenwert hat, verrät ein Countdown auf der offiziellen Homepage der Basler Fasnacht sogar auf die Sekunde genau, wie lange es noch bis zum „Morgestraich“ dauert. Und wer etwas weiter in die Zukunft blicken will, dem sagt der „Morgestraich-Rächner“ die Eröffnungsdaten bis zum Jahr 9999 voraus.

Basler in Vorbereitung

Zwar dauert es noch einige Wochen, bis es für die Basler Cliquen „Achtig! Morgestraich! Vorwärts, marsch!“ heisst. Dennoch treten die Guggen bereits jetzt regelmässig auf.

„Wir befinden uns in einer Vorbereitungsphase“, sagt der „Muusig-Chef“ der Basler Guggenmusik „Krach-Schnygge 1964“, Walter Vögtli. „Im Februar spielen wir bereits auf mehreren vorfasnächtlichen Anlässen.“ Dazu zählen beispielsweise Betriebsfeste oder ein Auftritt in Deutschland.

Schunkeln im Wallis

Im Gegensatz zu den Pfeifen und Tambouren in Basel, spielen die Walliser Guggenmusiken während der ausserhalb eher unbekannten Fasnacht mit etwas hemdsärmeliger Musik auf. Den Ton geben hier vor allem die Bläser an, die Musik lädt zum Schunkeln und Hüpfen ein.

Doch auch die Kakophonie der Walliser Guggen will gelernt sein. „Seit dem Herbst über wir jede Woche“, verrät Dominic Chariatte, Präsident der Guggenmusik „Caracas“ in Brig. Die meisten offiziellen Fasnachtseröffnungen stehen auch hier erst bevor – dennoch hatten die „Caracas“ bereits ihren ersten Auftritte.

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