Gutachten zur Sicherheit stellen SBB mehrheitlich gutes Zeugnis aus

Zwei externe Gutachten zur Sicherheit attestieren der SBB eine gute Sicherheitskultur. Es werden aber auch Empfehlungen abgegeben: So sollen die Lokführer in Sicherheitsfragen stärker einbezogen werden.

Nach dem Zusammenstoss bei Granges-près-Marnand VD (Archiv) (Bild: sda)

Zwei externe Gutachten zur Sicherheit attestieren der SBB eine gute Sicherheitskultur. Es werden aber auch Empfehlungen abgegeben: So sollen die Lokführer in Sicherheitsfragen stärker einbezogen werden.

Zudem müsse ein neues System zur Geschwindigkeitsüberwachung rascher eingeführt werden. Die Verfasser eines der beiden Gutachten fordern eine «beschleunigte flächendeckende Einführung» der Führerstand-Signalisierung ETCS Level 2, teilte die SBB am Mittwoch mit.

SBB-Chef Andreas Meyer hatte bereits im August nach der Zugkollision im Waadtland gesagt, eine frühere Einführung des Systems sei denkbar. Ursprünglich sollte ETCS Level 2 bis im Jahr 2035 flächendeckend in Betrieb sein.

Beim European Train Control System (ETCS) sind herkömmliche Signale gar nicht mehr nötig, der Lokführer sieht alle Signale auf einem Bildschirm. Die Geschwindigkeit der Züge wird permanent überwacht.

Ein zweites Gutachten legte den Hauptakzent auf den «Faktor Mensch». Hier orteten die Verfasser Verbesserungsmöglichkeiten bei der Aufarbeitung von Signal-Zwischenfällen sowie bei der Lernkultur. Verbesserungswürdig sei zudem der Einbezug der Lokführer in Fragen der Sicherheit.

Anfang dieses Jahres war es zu einer Häufung von Un- und Zwischenfällen auf dem Schweizer Schienennetz gekommen. Der gravierendste Vorfall war der Zusammenstoss zweier Züge in Neuhausen SH mit 26 Verletzten. Ende Juli stiessen dann in Granges-près-Marnand VD zwei Züge frontal zusammen. Einer der beiden Lokführer kam dabei ums Leben.

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