Maja Neuenschwander läuft am EM-Marathon in Zürich in die Top Ten. Die 34-jährige Bernerin belegt in 2:31:08 Stunden den guten 9. Platz. Gold holt die Französin Christelle Daunay.
Neuenschwander zeigte bei nass-kaltem Wetter auf dem Rundkurs in der Zürcher Innenstadt eine beherzte Leistung und ging zu Beginn des Rennens das Tempo der Spitzenläuferinnen mit. Erst nach gut 15 Kilometern, in der zweiten Steigung Richtung Polyterrasse, musste sie ebenso wie Nicola Spirig abreissen lassen. Ihren Platz in den Top 10 verteidigte Neuenschwander auf der zweiten Streckenhälfte aber souverän, auch wenn sie auf den letzten Kilometern mit leichten Problemen im Oberschenkel zu kämpfen hatte. Die zweitschnellste Schweizer Marathonläuferin der Geschichte realisierte damit das beste Ergebnis einer Schweizerin an einem EM-Marathon. Genoveva Eichenmann hatte 1986 in Stuttgart den 12. Rang belegt.
Eine gute Leistung zeigte auch Nicola Spirig, die in Zürich erst ihren zweiten Marathon bestritt. Die Triathlon-Olympiasiegerin ging das Rennen sehr schnell an und fiel deswegen auf der zweiten Streckenhälfte kontinuierlich zurück. Mit 2:37:12 Stunden verbesserte die Zürcher Unterländerin, die am Ende Platz 24 belegte, ihre persönliche Bestzeit um mehr als fünf Minuten.
Als strahlende Siegerin lief am Bürkliplatz Christelle Daunay ein. Die 39-Jährige aus Paris stellte auf der schwierigen Strecke in 2:25:14 Stunden einen Rekord an Europameisterschaften auf. Die Entscheidung hatte Daunay kurz vor Kilometer 40 herbeigeführt, als die Zweitklassierte Valeria Straneo das Tempo der Führenden nicht mehr mitgehen konnte. Für Daunay war es der grösste Erfolg in ihrer Karriere, nachdem sie an den Städtemarathons in Paris und New York schon aufs Podest gelaufen war. Straneo hatte im letzten Jahr an den Weltmeisterschaften in Moskau bereits Silber geholt. Bronze ging an die Portugiesin Jessica Augusto.
Als drittbeste Schweizerin lief Patricia Morceli in 2:38:41 Stunden auf Platz 26 und verhalf damit der Schweiz zum guten 5. Rang in der Teamwertung. Martina Strähl, Ursula Spielmann-Jeitziner und Magali di Marco belegten die Ränge 33, 39 und 44. Das Schweizer Sextett hatte in der ersten Hälfte des Rennens sogar noch von einer Teammedaille träumen dürfen. Bis Kilometer 30 lagen die Schweizerinnen hinter Italien und Portugal noch vor Russland auf Platz 3. Mit dem Nachlassen von Spirig fiel die Schweiz aber noch hinter Russland und Litauen zurück. Am Ende fehlten knapp fünf Minuten zu Bronze. Der erstmals vergebene Titel ging erwartungsgemäss an Italien, das fünf Läuferinnen in die Top 16 brachte.