Die beiden Topfavoriten Rafael Nadal und Novak Djokovic starten erfolgreich ins French Open. Beide gewinnen in der 1. Runde in drei Sätzen.
Nadal liess dem ebenso talentierten wie unkonstanten Franzosen Benoît Paire (ATP 45), der zum Beispiel in Madrid Stan Wawrinka bezwungen hatte, keine Chance. In 1:52 Stunden setzte sich der neunfache Roland-Garros-Champion 6:1, 6:4, 6:1 durch. Einzig im zweiten geriet der Spanier kurz in Rücklage, als er zwei Breakbälle zum 3:5 abwehren musste. Danach hatte er wieder alles nach Belieben im Griff. Im letzten Jahr musste Nadal vor der 3. Runde wegen Schmerzen im Handgelenk aufgeben.
Ein bisschen länger brauchte Titelverteidiger Novak Djokovic gegen den Spanier Marcel Granollers (ATP 77). Unter den Augen seines neuen Beraters Andre Agassi gewann der Serbe in 2:27 Stunden 6:3, 6:4, 6:2. Einen völlig unwiderstehlichen Eindruck hinterliess er dabei nicht. Djokovic beging immerhin 29 unerzwungene Fehler, musste neunmal seinen Aufschlag abgeben und brauchte im zweiten Satz neun Satzbälle, ehe er die 2:0-Führung im Trockenen hatte.
Mit David Goffin schaffte auch einer der meistgenannten Aussenseiter den Sprung in die 2. Runde gegen den Veteranen Paul-Henri Mathieu ohne das geringste Problem.
Genf-Finalist Zverev zu müde
Mischa Zverev, am Samstag noch Finalist beim Turnier in Genf, bezahlte hingegen für seinen Erfolg in der Schweiz. Er verlor gleich in der 1. Runde in vier Sätzen gegen den italienischen Qualifikanten Stefano Napolitano. «Ich war nach der Woche in Genf einfach müde», sagte der als Nummer 32 gesetzte Deutsche nach seinem Ausscheiden. «Ich war heute einfach durch. Es war schon ein Erfolg, dass ich überhaupt einen Satz gewonnen habe.»
Französisches Drama mit Happy End
Die grösste französische Hoffnung auf den Sieg am French Open wäre beinahe bereits in der 1. Runde geplatzt. Nach fast zwei Stunden kämpfte Kristina Mladenovic mit den Tränen. 9:7 hatte sich die aufstrebende Nummer 14 der Welt im dritten Satz gegen die bescheidene Amerikanerin Jennifer Brady (WTA 88) durchgesetzt. Aus der vermeintlich einfachen Startaufgabe wurde fast eine sportliche Tragödie, weil am Sonntag Mladenovics Rücken blockiert hatte.
«Das war nicht gut heute», meinte die 24-jährige Nordfranzösin mit serbischen Wurzeln erleichtert. «Aber ich wollte mir wenigstens die Chance geben, im Turnier zu bleiben.» Die Ärzte hätten gesagt, es brauche rund 48 Stunden, bis der Rücken wieder gut sei. Bis zur 2. Runde am Mittwoch (gegen die Italienerin Sara Errani) könnte es also reichen, um wieder normal spielen zu können.
Die Titelverteidigerin bei den Frauen gab sich zum Auftakt keine Blösse. Garbiñe Muguruza liess im Duell zweier French-Open-Champions Francesca Schiavone, der Siegerin von 2010, keine Chance. Die mittlerweile 36-jährige Italienerin hatte sich erst für das Hauptfeld qualifizieren müssen.