Häftlinge in der Strafanstalt Pöschwies im zürcherischen Regensdorf haben Akten der Kinder- und Erwachsenenschutzbehörde (KESB) sortiert und dabei Einblick in sensible Daten erhalten. Laut Amt für Justizvollzug ist der Auftragsprozess nicht korrekt abgelaufen.
Es sei ein Fehler passiert, teilte Rebecca de Silva vom Amt für Justizvollzug auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda mit. Sie bestätigte am Donnerstag einen entsprechenden Bericht von Tele M1.
Die sensiblen Daten seien für die Bearbeitung durch Insassen ungeeignet gewesen. Wenn der Auftragsprozess korrekt abgelaufen wäre, hätte dies auf Seiten des Auftraggebers wie auch auf Seiten des Auftragnehmers bemerkt werden müssen.
Ob Daten für die Bearbeitung durch Insassen geeignet sind, müsse vorab der Auftraggeber einschätzen. Verantwortung trägt aber auch die Strafanstalt Pöschwies. «Es ist uns ein grosses Anliegen, dass ein vergleichbarer Fall nicht mehr vorkommt», schreibt de Silva. Aufträge dieser Art würden nicht mehr ausgeführt.
Die Mediensprecherin betont jedoch, dass pro Jahr Tausende von grösseren und kleineren Aufträgen korrekt erledigt würden. Es sei ein gesetzlicher Auftrag, die Gefangenen zu beschäftigen. In der Strafanstalt Pöschwies bieten 22 Gewerbe- und Versorgungsbetriebe den mehr als 400 Gefangenen eine Vollzeitbeschäftigung. Dabei werden 7,1 Millionen Franken Umsatz erwirtschaftet.