Jeder zweite junge Grieche ist ohne Job. 50,8 Prozent der Menschen zwischen 15 und 24 Jahren gingen in dem rezessionsgeplagten Mittelmeerland im Januar keiner regulären Arbeit nach, wie das Statistikamt Elstat am Donnerstag mitteilte.
Das sind doppelt so viele wie vor drei Jahren. Die allgemeine Arbeitslosigkeit erreichte in dem Monat einen Rekordwert und stieg auf 21,8 Prozent. Das ist zweimal so hoch wie der Durchschnitt in der Euro-Zone. Nur in Spanien sieht es noch schlechter aus: Im ersten Quartal lag die Arbeitslosenquote dort bei 22,9 Prozent.
Im Zuge des drastischen Sparkurses der griechischen Regierung gingen die Staatsausgaben zurück, viele Unternehmen meldeten Insolvenz an oder entliessen Teile der Belegschaft. Diese Situation hat sich zuletzt noch verschärft.
2010 lag die Arbeitslosenquote bei 12,5 Prozent, ein Jahr später waren es im Schnitt bereits 17,7 Prozent. Seit 2008 ist die griechische Wirtschaftsleistung um ein Fünftel geschrumpft. In diesem Zeitraum sind etwa 600’000 Stellen verloren gegangen. Wegen der zunehmenden Anträge auf Arbeitslosengeld fällt es der Regierung in Athen zunehmend schwer, ihre Haushaltsziele zu erreichen.
Insgesamt waren in dem Land im Januar 1,08 Millionen Menschen ohne Arbeit. Das sind nach Angaben des Statistikamtes 47 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Die Zahl der Arbeiter und Angestellten fiel auf ein Rekordtief von 3,88 Millionen. Auch für viele Menschen mit Job ist es schwierig, den Lebensstandard zu halten. Der Staat hat den Mindestlohn um etwa ein Fünftel auf rund 580 Euro im Monat gekürzt.