Sechs Monate nach Unruhen bei Protesten gegen Kremlchef Wladimir Putin ist ein erster Teilnehmer zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Unter Protesten von Menschenrechtlern sprach ein Moskauer Gericht den Mann wegen Teilnahme an Massenunruhen und Gewalt gegen Polizisten schuldig.
Regierungsgegner erwarten, dass das Geständnis von Maxim Lusjanin als Präzedenzfall gegen 17 weitere Verdächtige genutzt wird, denen weit höhere Strafen drohen.
Zudem könne der Fall das Vorgehen gegen Anführer der Anti-Putin-Proteste wie den Blogger Alexej Nawalny und den Linkspolitiker Sergej Udalzow bestimmen, sagte die Bürgerrechtlerin Ljudmila Alexejewa am Freitag der Agentur Interfax.
Nawalny und Udalzow hatten die Grosskundgebung am 6. Mai, dem Vorabend von Putins Amtseinführung, organisiert. Polizei und Opposition geben sich gegenseitig die Schuld, dass die Proteste eskalierten.