Wegen mutmasslichen Drogenschmuggels und Korruption hat die haitianische Justiz ein Ermittlungsverfahren gegen den früheren Staatschef Jean Bertrand Aristide eingeleitet.
Gegen den 58-Jährigen liefen zudem Untersuchungen wegen mutmasslicher Bestechung und Amtsmissbrauchs, sagte Newton Saint-Juste, ein Anwalt Aristides, am Montag (Ortszeit) der Nachrichtenagentur AFP.
Seinen Angaben zufolge stehen auch die Stiftung für Demokratie des ehemaligen Staatschefs sowie frühere Verantwortliche seiner Präsidentschaft, darunter ein Ex-Polizeichef, im Visier der Ermittler. Haitis Justizminister Michel Brunache bestätigte die Angaben zunächst nicht.
Der frühere katholische Priester Aristide war 1990 zum ersten demokratisch legitimierten Präsidenten Haitis gewählt worden. Er stand zwischen 1991 und 2004 mit Unterbrechungen drei Mal an der Spitze des karibischen Inselstaats.
2004 wurde er unter Androhung militärischer Gewalt sowie durch Druck aus dem Ausland gestürzt. Er lebte daraufhin im südafrikanischen Exil und kehrte vor knapp einem Jahr nach Haiti zurück.