Der frühere haitianische Präsident Jean-Bertrand Aristide ist wegen Korruptionsvorwürfen unter Hausarrest gestellt worden. Ein Richter habe die Massnahme am Dienstagabend (Ortszeit) angeordnet, berichteten mehrere haitianische Medien unter Berufung auf Justizkreise.
Der 61 Jahre alte Aristide soll während seiner letzten Amtszeit zwischen 2001 und 2004 in Korruption, Geldwäsche und Drogenhandel verwickelt gewesen sein. Sein Haus in der Hauptstadt Port-au-Prince werde nun von Strafvollzugsbeamten und Polizisten bewacht, hiess es in den Medienberichten.
Der frühere katholische Priester Aristide war 1990 zum ersten demokratisch legitimierten Präsidenten Haitis gewählt worden. Er stand zwischen 1991 und 2004 mit Unterbrechungen drei Mal an der Spitze des karibischen Inselstaats.
2004 wurde Aristide unter Androhung militärischer Gewalt sowie durch Druck aus dem Ausland gestürzt. Er lebte daraufhin im südafrikanischen Exil und kehrte vor knapp einem Jahr nach Haiti zurück.
Aristide verfügt in Haiti immer noch über erheblichen Rückhalt. Im vergangenen Monat hatten sich seine Anhänger Strassenschlachten mit den UNO-Friedenstruppen geliefert, um gegen seine mögliche Festnahme zu protestieren.