Der Hamburger Hafen hat in den ersten sechs Monaten des Jahres einen Rückschlag beim Containerumschlag erlitten. Mit 4,5 Millionen Standardcontainern (TEU) wurden 6,8 Prozent weniger Boxen umgeladen als im Vorjahr.
Ursachen waren starke Rückgänge im Handel mit China und Russland. Während der Containerverkehr mit der Volksrepublik um knapp elf Prozent schrumpfte, brach er mit Russland um mehr als ein Drittel ein. Weil gleichzeitig der Umschlag von Massengut wie Kohle und Getreide um 12,3 Prozent zulegte, verringerte sich der gesamte Seegüterumschlag in Hamburg aber nur um 2,5 Prozent auf 70,8 Millionen Tonnen.
Für das Gesamtjahr rechnet die Marketingorganisation des Hafens damit, dass nur neun Millionen Standardcontainer nach Hamburg geliefert beziehungsweise von dort in alle Welt verschifft werden. Das wären gut sieben Prozent weniger als im vergangenen Jahr, als an den Terminals von Logistikunternehmen wie der HHLA, Eurogate und Buss 9,7 Millionen Stahlboxen bewegt wurden. Im Februar waren für 2015 noch erstmals zehn Millionen Container prognostiziert worden.
Der massive Rückgang im ersten Halbjahr hatte bereits in der Bilanz des grössten Logistikkonzerns HHLA Spuren hinterlassen, auf den drei Viertel des Containergeschäfts in Hamburg entfallen. Dessen Umschlag sank um zehn Prozent auf 3,4 Millionen Stück.