Der Handel mit Emissionsgutschriften soll sicherer werden. Das zuständige Bundesamt für Umwelt (BAFU) hat entsprechende Massnahmen erlassen, die am 1. Januar in Kraft treten, wie es am Donnerstag mitteilte.
Grund sind frühere Cyber-Attacken auf andere europäische Emissionshandelssysteme, wie es in der Mitteilung heisst. Anfang Jahr war bekannt geworden, dass verschiedene europäische Emissionshandelssysteme Ziele von Attacken im Internet geworden sind.
In der Schweiz werden die betroffenen Emissionsrechte zwar nicht gehandelt. Dennoch wird hier nun vorsichtshalber die Sicherheit erhöht.
Neu muss etwa jeder, der ein Konto im Emissionshandelsregister betreiben will, die Echtheit sämtlicher dafür erforderlichen Unterlagen beglaubigen lassen. Zudem muss er ein Zustelldomizil in der Schweiz haben. Dies ist vorab für ausländische Händler mit Emissionsgutschriften gedacht, wie Stefan Meier vom BAFU auf Anfrage der Nachrichtenangentur sda erklärte.
Vom Domizil-Nachweis befreit sind laut Communiqué Firmen, die im Zusammenhang mit ihrer Befreiung von der CO2-Abgabe ein Konto eröffnen.
Unternehmen, welche besonders viel Energie verbrauchen – etwa in der Stahlindustrie – haben zwei Möglichkeiten, wie Meier erklärte: Entweder sie zahlen die CO2-Abgabe oder sie werden von ihr befreit und verpflichten sich gegenüber dem Bund zur Reduktion von energiebedingten CO2-Emissionen.
Für ihre Emissionsrechte müssen sie ein Konto eröffnen. Liegen ihre Emissionen unter der Zielvereinbarung, können sie die übrig bleibenden Rechte verkaufen, liegen sie darüber, müssen sie zukaufen.
Vier-Augen-Prinzip
Die Konti unterliegen zudem künftig dem Vier-Augen-Prinzip. Das heisst, wichtige Entscheide dürfen nicht mehr von einer einzigen Person gefällt werden. Damit will das BAFU das Missbrauchsrisiko senken. Und schliesslich steht den Konto-Inhabern eine aktualisierte Register-Software zur Verfügung.
Emissionsgutschriften sind heute ein begehrtes Handelsgut. Es wird unter den verschiedenen Konten in einer Art Börse verschoben. Da damit Geld verdient werden kann, kommt es auch hier zu kriminellen Machenschaften, wie die bekannt gewordenen Attacken auf die Handelsplattformen.