Als Glen Hanlon ab 2002 als Assistent und später als Headcoach für Washington in der NHL tätig war, hat auch Jaromir Jagr unter dem Kanadier gespielt. Heute Abend kommt es in Prag zum Wiedersehen.
Hanlon ist des Lobes voll über den tschechischen Superstar: «Er ist auf dem Eis fantastisch und als Person sehr interessant. Die guten Spieler sind auch brillante Menschen.» Er sei glücklich, dass er in einem Büro mit Spielern wie Owetschkin, Messier und eben Jagr gesessen habe, so der Schweizer Nationaltrainer weiter.
Es sei nicht nur das Spielerische auf dem Eis, das einen Spieler wie Jagr so gut mache, so Hanlon. «Spieler wie Jagr schauen Eishockey ganz anders an. Er hat über Sachen gesprochen, die man dann bei den Teams erst fünf, sechs Jahre später gesehen hat.»
Auch dass Jagr im Alter von 43 Jahren immer noch spielt, ist für Hanlon keine Überraschung. Es sei eine mentale Einstellungssache. «Er liebt den Sport. Für ihn ist Eishockey das wichtigste, deshalb spielt er immer noch. Als ich noch spielte, galt man mit 30 bereits als alter Mann. Das ist heute anders. Man gilt als alt, wenn man sich alt fühlt.»
Mit vier Treffern ist Jagr der erfolgreichste Torschütze des tschechischen Teams an dieser WM. Auf ihn gilt es besonders aufzupassen. Aber verstecken müssen sich die Schweizer nicht. Im Gegenteil: Die Bilanz gegen die Tschechen in der jüngeren Vergangenheit liest sich ausgezeichnet.
Von den letzten sechs Duellen auf WM- oder olympischer Bühne gewannen die Schweizer deren fünf. Die letzte Niederlage kassierten sie 2008 an der WM in Kanada. Davor und danach siegten sie zweimal bei Olympia (2006 und 2014), einmal an der WM 2010 in Deutschland und zweimal vor zwei Jahren in Stockholm (unter anderem im Viertelfinal).
Auch die Tschechen kennen diese Statistik. «Wir haben in den letzten paar Jahren viel Mühe gehabt mit ihnen», sagte Stürmer Jakub Voracek, der bei den Philadelphia Flyers Teamkollege von Mark Streit ist. «Sie haben eine sehr gut bestückte Abwehr. Deshalb wird dies eine harte Knacknuss für uns.»