Hauptverdächtige nach Doppelanschlag nach Syrien geflohen

Nach dem Doppelanschlag in der türkischen Grenzstadt Reyhanli sind die drei Hauptverdächtigen laut Presseberichten nach Syrien geflohen. Darunter sei ein ranghoher Beamter des syrischen Geheimdienstes, meldeten türkische Zeitungen am Dienstag.

Spurensicherung in den zerstörten Gebäuden (Bild: sda)

Nach dem Doppelanschlag in der türkischen Grenzstadt Reyhanli sind die drei Hauptverdächtigen laut Presseberichten nach Syrien geflohen. Darunter sei ein ranghoher Beamter des syrischen Geheimdienstes, meldeten türkische Zeitungen am Dienstag.

Insgesamt 17 mutmassliche Tatbeteiligte befinden sich den Berichten zufolge in Polizeihaft. Andere Berichte sprechen von 13 Verdächtigen in Gewahrsam. Die Zahl der Todesopfer der Gewalttat vom Samstag stieg unterdessen auf 50.

Den Berichten zufolge ist die türkische Polizei inzwischen überzeugt, dass der bei dem Anschlag verwendete Plastiksprengstoff aus Syrien über den Seeweg in die türkische Grenzprovinz Hatay geschmuggelt wurde, in der Reyhanli liegt. In einem angemieteten Lagerhaus sei der Sprengstoff dann in zwei gebraucht gekaufte Kleintransporter geladen worden.

Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hatte am Montag zudem bestätigt, dass die mutmasslichen Täter zunächst potenzielle Anschlagsorte in der Hauptstadt Ankara ausspioniert haben sollen, wegen der strengen Sicherheitsvorkehrungen dort aber einen Anschlag in Hatay vorzogen. Presseberichten zufolge liessen sich die türkischen Helfer des syrischen Geheimdienstes für umgerechnet rund 55’000 Euro pro Person für den Anschlag anheuern.

Opposition bezweifelt Darstellung der Regierung

Vertreter der türkischen Opposition stellten unterdessen die Darstellung der Regierung zur Täterschaft des syrischen Geheimdienstes in Frage. Der parteilose Abgeordnete Levent Tüzel erklärte über den Kurznachrichtendienst Twitter, viele Einwohner von Reyhanli seien überzeugt, dass syrische Rebellen den Anschlag verübt hätten.

Der Abgeordnete Atill Kart von der Oppositionspartei CHP warf den Behörden vor, in Reyhanli Beweismittel vernichtet zu haben, bevor eine eingehende Untersuchung stattfinden konnte.

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