Heftige Proteste gegen spanische Sparpolitik in Madrid

Bei Protesten gegen den rigiden Sparkurs der spanischen Regierung ist es am Dienstagabend zu Zusammenstössen zwischen der Polizei und Demonstranten gekommen. Mehr als 1000 Polizisten hatten das Parlamentsgebäude in Madrid bereits vor der Kundgebung abgeriegelt.

Demonstrierende und Polizisten in Madrid (Bild: sda)

Bei Protesten gegen den rigiden Sparkurs der spanischen Regierung ist es am Dienstagabend zu Zusammenstössen zwischen der Polizei und Demonstranten gekommen. Mehr als 1000 Polizisten hatten das Parlamentsgebäude in Madrid bereits vor der Kundgebung abgeriegelt.

Die Polizei ging mit Schlagstöcken gegen Demonstranten an der Spitze des Marsches vor. Einige der geschätzt 6000 Teilnehmer der Kundgebung rissen Barrikaden nieder und warfen mit Flaschen und Steinen auf die Beamten. Nach Angaben des öffentlich-rechtlichen Fernsehens wurden neun Menschen verletzt, darunter ein Polizist. 15 Personen seien festgenommen worden, hiess es.

Unter dem Motto „Occupy Congress“ (Besetzt das Parlament) forderten die Demonstranten ein Ende der harten Sparmassnahmen, mit denen die konservative Regierung unter Ministerpräsident Mariano Rajoy seit neun Monaten versucht, das Haushaltsdefizit unter Kontrolle zu bringen und das Vertrauen der Anleger in das Land wieder herzustellen.

Die Demonstranten hatten im Vorfeld angekündigt, das Parlamentsgebäude nicht erstürmen zu wollen, sondern lediglich um das Gebäude herum zu marschieren. Absperrgitter und die 1300 Polizisten rund um das Gebäude versperrten ihnen aber am Dienstagabend den Weg.

Spanien kämpft derzeit gegen die zweite Rezession in drei Jahren und eine Arbeitslosenquote von knapp 25 Prozent. Die Regierung in Madrid hat eine Reihe von Sparmassnahmen und wirtschaftliche Reformen eingeführt, um das Haushaltsdefizit in diesem Jahr auf 6,3 Prozent und 2013 auf 4,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu drücken.

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