Die schwersten November-Schneefälle seit 50 Jahren haben Moskau in ein Verkehrschaos gestürzt. Allein in der Nacht auf Donnerstag sei in der Hauptstadt etwa ein Drittel des sonst im November üblichen Niederschlags gefallen, teilte der russische Wetterdienst mit.
Auf den Strassen der grössten Stadt Europas waren rund 12’000 Räumungsfahrzeuge im Einsatz, es kam zu zahlreichen Massenkarambolagen. Schnee und Eisregen blockierten auch die drei internationalen Flughäfen in Moskau. Bis zum frühen Abend verspäteten sich mehr als 250 Flüge oder mussten ganz gestrichen werden, hiess es.
In der Hauptstadt sollten die schweren Schneefälle bis Samstag andauern. „Seit mehr als 50 Jahren hat es so etwas in Moskau nicht mehr gegeben“, sagte Vizebürgermeister Pjotr Birjukow der Agentur Interfax. Tagsüber lagen die Temperaturen bei vier Grad unter Null.
Die Behörden riefen die Menschen in der Metropole mit mehr als zehn Millionen Einwohnern auf, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Bis an diesem Freitag werden 55 Zentimeter Neuschnee erwartet.
Der Rote Platz ganz in Weiss
Hilfsorganisationen verteilten in der Stadt heissen Tee und warme Kleidung an Obdachlose. Im vergangenen Winter waren mindestens 100 Menschen in der Metropole erfroren.
Landesweit kam es zu Stromausfällen, in einigen Orten seien Heizungsrohre geplatzt, berichtete der Radiosender Echo Moskwy. Der Zivilschutz räumte am Donnerstag feuchten Neuschnee von Flachdächern, die einzustürzen drohten.
Der Wintereinbruch färbte den berühmten Roten Platz mit dem Kreml weiss. Im Gorki-Park schaufelten Räumungsfahrzeuge massenweise Schnee von Europas wohl grösster Eisbahn.
Auch in St. Petersburg sorgten Schneefälle für massive Probleme. Das Fernsehen zeigte kilometerlange Verkehrsstaus. Bewohner der Touristenmetropole stapften durch hohen Schnee, viele trugen Fellmützen und dicke Handschuhe.