Den Schweizer Kunstturnern gelingt an der EM in Cluj-Napoca ein Start nach Mass. In der Oliver Hegi wird Vierter im Mehrkampf, insgesamt schaffen die Schweizer den Einzug in fünf Gerätefinals.
Hegi zeigte am frühen Morgen in der ersten von drei Abteilungen in der Sala Polivalenta einen tadellosen Wettkampf und beendete die Qualifikation mit 84,297 Punkten auf dem hervorragenden 4. Platz. «Klar, den perfekten Wettkampf gibt es eigentlich nicht», sagte der Aargauer. «Aber ich bin sehr, sehr zufrieden. Es lief alles nach Wunsch.» Gelingt Hegi am Freitagnachmittag im Final der besten 24 eine ähnliche Vorstellung, liegt mehr als der angestrebte Diplomplatz im Bereich des Möglichen.
Seinen nahezu perfekten Tag rundete Hegi mit der Qualifikation für die Finals am Pauschenpferd, am Barren und am Reck vom Wochenende ab. Am Reck ging er sogar als Sieger aus der Qualifikation hervor. Noch fehlt eine Einzel-Medaille im Palmarès des 24-Jährigen vom STV Lenzburg. 2014 war er nahe dran, als er in Sofia im Final am Reck den Sprung auf das Podest nur um acht Tausendstel verpasste.
Eddy Yusof, der zweite Schweizer Mehrkämpfer, zeigte an fünf von sechs Geräten ähnlich gute Leistungen wie Hegi, verzeichnete aber am Reck einen Sturz. Das Malheur kam für Yusof nicht ganz überraschend, hatte der 22-jährige Zürcher doch zuletzt mit leichten Verletzungsproblemen zu kämpfen. Der kleine Finger ist wegen eines Kapselrisses einbandagiert, zudem schmerzt ihn seit einigen Tagen der Ellbogen.
Am Ende reichte es ihm mit 82,482 Punkten zu Rang 7. Als Belohnung für seinen Kampfgeist wurde Yusof mit dem Einzug in seinen ersten Gerätefinal an internationalen Titelkämpfen belohnt: Am Barren beendete er mit 14,500 Punkten die Qualifikation als Sechster.
Die erfolgreiche Schweizer Bilanz rundete Pablo Brägger mit der Qualifikation für den Reckfinal ab. Dem Ostschweizer gelang zwar der Wettkampf an den drei Geräten Barren, Reck und Boden nicht nach Wunsch, an seinem Paradegerät schaffte er nach 2015 und 2016 aber erneut den Sprung unter die besten acht.
Pech bekundete EM-Neuling Taha Serhani, der aufgrund der Regel, dass pro Nation nur zwei Athleten in einem Final starten dürfen, als Achter der Reck-Qualifikation am Sonntag zum Abschluss der Titelkämpfe nur zuschauen darf.