Glück im Unglück hatte eine Rinderherde beim Malojapass im Kanton Graubünden: In einer fünfstündigen Bergungsaktion wurden sie aus einem Gebirgsfluss gerettet. Die Tiere waren im schluchtartigen Flussbett gefangen und mussten mit einem Helikopter herausgeflogen werden.
Der dramatische Vorfall ereignete sich am Dienstag am Hochwasser-Schutzdamm unterhalb des Val Forno südlich des Malojapasses, wie die Rega am Mittwoch mitteilte. 16 Tiere hatten sich oberhalb des staudamm-ähnlichen Bauwerks zu weit vorgewagt, wurden vom Wasser der Orlegna mitgerissen und durch das geöffnete Stautor am Fuss des Dammes gespült.
Während einige Rinder an der Mauer der gewaltigen Talsperre sicheren Boden unter den Hufen fanden, suchten andere entlang des Flusslaufs einen Ausweg aus der Schlucht. Dabei gerieten sie in eine zunehmend schwierige Lage.
Am Schluss standen die verängstigten Tiere bis zum Hals im strömenden Wasser. Andere suchten Schutz in grossen Unterspülungen und konnten sich weder vorwärts noch rückwärts bewegen.
Zwei tote Tiere
Die Retter mussten sich in die Tiefe abseilen und zu den Rindern ins kalte Wasser steigen. Nach und nach gelang es ihnen, die Tiere mit einem Helikopter der Heli Bernina auszufliegen. Einzelne Rinder wurden dazu betäubt. Zwei konnten nur noch tot geborgen werden.
Zusammen mit dem Heli-Team standen drei SAC-Spezialisten für Helikopterrettung im Einsatz, fünf Bergretter der Rettungsstation Bregaglia und eine Tierärztin. Um die Rettungsarbeiten zu sichern, waren zwei Polizeitaucher vor Ort. Koordiniert wurde die Aktion von der Rega-Einsatzzentrale in Kloten.