Eine Einschränkung des Heliskiings hätte negative Auswirkungen auf die Qualität der Flugrettung. Zu diesem Schluss kommt eine Studie im Auftrag des Bundesamtes für Zivilluftfahrt (BAZL). Die Umweltorganisation mountain wilderness sieht dies jedoch anders.
Die touristische Fliegerei – neben Heliskiing beispielsweise auch Sightseeing-Flüge – finanziere die Rettungsfliegerei mit, heisst es in der Studie der Universität St. Gallen, über die am Samstag die Zeitungen «Tages-Anzeiger» und «Bund» berichteten. Denn mit den vorgegebenen Kostensätzen für Rettungsflüge sei keine Kostendeckung bei den Helikopterunternehmen möglich.
Zudem würden ohne touristische Flüge bedeutend weniger Helikopter, Piloten und auch medizinisches Personal für Rettungsflüge finanziert und zur Verfügung gestellt werden können. Dies habe Auswirkungen auf die Schnelligkeit der Rettung.
«Im Grundsatz kann gesagt werden: Je mehr Helikopter und Personal auf einer Helikopterbasis vor Ort sind, desto schneller ist eine Rettung möglich und desto grösser ist die Überlebenswahrscheinlichkeit eines Verunfallten», heisst es in der Studie.
Die Studienautoren empfehlen aus diesen Gründen, die Helikopterflüge mit Touristen an Bord nicht stärker zu regulieren. Denn bei einer Einschränkung könne die Rettungsqualität nicht mehr erhalten und die Versorgung der Berggebiete nicht mehr sichergestellt werden.
«Bedeutung für Ausbildung überbewertet»
Anders sieht dies die Umweltschutzorganisation mountain wilderness, die seit Jahren gegen das Heliskiing kämpft. Die «Spass-Fliegerei» in geschützten Landschaften trage «herzlich wenig» zur Rettung bei, schreibt sie in einem Communiqué vom Samstag.
Die Bedeutung der touristischen Fliegerei für die Ausbildung von Helikopterpiloten werde «massiv überbewertet». Erstens würden touristische Flüge nur bei besten Wetterbedingungen durchgeführt, zweitens werde nur ein geringer Prozentsatz der Flugstunden für Heliskiing absolviert.
Auch das Argument, dass die touristische Fliegerei eine wichtige Quelle zur Querfinanzierung des Rettungswesen sei, lässt mountain wilderness nicht gelten: Die Autoren würden in der Studie ja selbst darlegen, dass dies vor allem für zwei Firmen zutreffe, schreibt die Umweltschutzorganisation.
Die Studie war im Dezember vom Center for Aviation Competence der Universität St. Gallen im Auftrag des BAZL erstellt worden.