Helles Licht macht nicht nur wach und konzentrationsfähig, sondern steigert auch die körperliche Leistungsfähigkeit. Dies wies nun erstmals ein Forscherteam unter Basler Leitung nach. Ein Wermutstropfen für Langschläfer: Dies funktioniert nur bei Frühaufstehern.
Helles Licht wirkt aktivierend, wie frühere Studien bereits nachgewiesen haben: Die Menschen werden wacher, aufmerksamer und verbessern ihre Leistung bei geistigen Aufgaben. Dämmerlicht hingegen wirkt einschläfernd. Ob Licht aber auch die Ausdauerleistung steigert, konnte bislang nicht bestätigt werden, wie die Universität Basel am Donnerstag mitteilte.
Nun haben Forschende um Arno Schmidt-Trucksäss von der Universität Basel erstmals die sportliche Leistung in Verbindung mit dem Chronotyp der Probanden untersucht. Denn Menschen lassen sich je nach ihrem natürlichen inneren Rhythmus grob einem von zwei Chronotypen zuordnen: Den Frühaufstehern oder „Lerchen“, die früh schlafen gehen und früh aufstehen, oder den später am Tag aktiven Langschläfern oder „Eulen“.
Für die Studie mussten 43 Studenten am Ende einer mehrstündigen Bestrahlung mit hellem oder Dämmerlicht für 40 Minuten auf dem Fahrradergometer in die Pedale treten. Tatsächlich konnten die „Lerchen“ unter ihnen mit hellem Licht ihre Leistung um 4,5 Prozent steigern, wie die Forschenden in der Online-Fachzeitschrift „PloS ONE“ berichten. „Eulen“ hingegen profitierten nicht. Auch Dämmerlicht brachte nichts.
„Wir konnten zeigen, dass helles Licht die Leistungsfähigkeit steigert“, schreiben die Forschenden. Der Effekt hing zudem von der inneren optimalen Tageszeit der Testpersonen ab: Die Leistungssteigerung fiel deutlich höher aus, wenn der Test genau 14,5 Stunden nach der tiefsten Schlafphase stattfand, als drei Stunden davor.
Wettkampfvorbereitung mit Lichtbad
Laut den Forschenden könnte der neu entdeckte Zusammenhang zwischen innerer Uhr, Beleuchtung und Leistungsfähigkeit künftig für ein optimiertes Training eingesetzt werden. Da sich die innere Uhr mit Lichtlampen am Morgen oder Abend etwas vor- respektive zurückstellen lässt, könnte ein gezieltes Lichtbad das Leistungshoch mit dem Zeitpunkt des Wettkampfs synchronisieren.
Die Versuche fanden an der Technischen Universität München mit Unterstützung von Chronobiologen aus Deutschland und den Niederlanden statt.