Die Charterfluggesellschaft Hello hat am Montag beim Gericht die Eröffnung des Konkursverfahrens beantragt. Während des vorangegangenen Konkursaufschubs ist keine Lösung gefunden worden. 155 Angestellte verlieren ihren Job.
Der Konkursrichter habe dem Antrag stattgegeben, womit das definitive Konkursverfahren eingeleitet worden sei, teilte das Unternehmen mit. Hello betrieb zuletzt eine Flotte von vier Flugzeugen des Typs Airbus A320. Die Chartergesellschaft mit Sitz in Basel war 2004 vom früheren Crossair-Besitzer Moritz Suter gegründet worden.
Die meisten Hello-Angestellten seien seit der Betriebseinstellung vom 21. Oktober in den Ferien oder freigestellt. Die Belegschaft habe bis am Montag den Lohn bekommen. Der Verwaltungsrat bemühe sich nun darum, dass sie auch noch bis Ende Januar 2013 «in Ergänzung der staatlichen Leistungen« ihren Lohn bekomme.
Einzelne Angestellte seien inzwischen bei anderen Firmen untergekommen. Andere hätten Jobangebote erhalten, hiess es weiter.
Strafverfahren läuft gegen Ex-Finanzchef
Die Firma hatte Insolvenz angemeldet, nachdem die Geschäftsleitung überraschend schlechte Geschäftszahlen hatte zur Kenntnis nehmen müssen – die Kassen waren plötzlich unerwartet leer. Die Firma warf dem ehemaligen Finanzchef vor, Zahlen frisiert zu haben; inzwischen läuft ein Strafverfahren gegen ihn.
Hauptursachen der Probleme bei Hello waren weggefallene Grossaufträge, weil zwei französischen Reiseveranstalter ihrerseits zahlungsunfähig geworden waren, zunehmender Konkurrenzdruck auch wegen des starken Frankens sowie hohe Treibstoffkosten. In der Charterbranche gibt es Überkapazitäten weltweit.
Verwaltungsrat und Geschäftsleitung suchten nach Investoren oder Käufern für das Unternehmen. Zeitweise war von fünf möglichen Kaufinteressenten die Rede. Man habe aber keine Lösung gefunden, die den Weiterbetrieb langfristig sichergestellt hätten. Darum sei nun kein weiterer Konkurs-Aufschub mehr möglich gewesen.
Wegen dem Hello-Konkurs müssen diverse Reisebüros auf andere Anbieter ausweichen. Teilweise ist dies bereits erfolgt, wie etwa Hotelplan am Montag mitteilte. Hello verkaufte keine Sitzplätze direkt an Passagiere, sondern nur über Reiseveranstalter.