In Indiens Hauptstadt Neu Delhi müssen nun auch Frauen auf Rollern und Motorrädern Helme tragen. Bislang habe die Helmpflicht nur für Männer gegolten, berichteten indische Medien am Freitag.
Doch es gibt noch immer eine Ausnahme: Mitglieder der Religionsgemeinschaft der Sikh sind nach wie vor ausgenommen. Ihre Religion schreibt vor, dass sie auf dem Kopf nur einen Turban oder ein Kopftuch tragen dürfen.
Bereits im Jahr 1998 hatte die Lokalregierung von Delhi eine Helmpflicht für alle eingeführt. Doch nach vehementen Protesten der Sikhs wurden die Regeln geändert. Weil Sikh-Frauen optisch nicht von Mitgliedern anderer Religionen unterschieden werden können, galt die Ausnahme zunächst für alle Frauen.
Allein im Jahr 2012 starben 576 Zweiradfahrer auf Delhis Strassen. In anderen Bundesstaaten wie Punjab und Haryana gilt die Ausnahmeregelung für Frauen weiter.
Die Zeitung «The Hindu» berichtete, auch Muslime hätten Ausnahmen für Frauen in Burkas gefordert. Dieser Bitte sei aber nicht entsprochen worden. Sikh-Vereinigungen erklärten dem Blatt, sie würden Zertifikate ausstellen, damit Sikh-Frauen erkannt werden könnten. Doch wollten sie den Frauen, die einen Helm tragen wollten, dies nicht verbieten.