Hilfe für Syrien-Flüchtlinge nähert sich der Belastungsgrenze

Der Vereinten Nationen warnen vor dramatischen Folgen, falls die internationalen Finanzzusagen für die Syrien-Hilfe nicht schnell erfüllt werden.

Syrische Flüchtlinge in einem Flüchtlingscamp in Nordsyrien (Archiv) (Bild: sda)

Der Vereinten Nationen warnen vor dramatischen Folgen, falls die internationalen Finanzzusagen für die Syrien-Hilfe nicht schnell erfüllt werden.

«Wir wollen die Alarmglocke läuten. Wir befinden uns an unserer Belastungsgrenze», sagte der UNO-Regionalkoordinator für die Hilfe für syrische Flüchtlinge, Panos Moumtzis, am Dienstag vor Journalisten in Genf. Die «rasante Verschlechterung» der Lage in Syrien und die zur Verfügung stehenden Mittel passten nicht zusammen.

Moumtzis beklagte, dass von den international zusagten 1,5 Milliarden Dollar bislang nur 400 Millionen Dollar zur Verfügung gestellt worden seien. Er forderte insbesondere die Golfstaaten auf, die «angekündigte Grosszügigkeit» so schnell wie möglich Realität werden zu lassen, «weil wir nicht länger warten können». Die Golfstaaten hatten bei der Geberkonferenz in Kuwait im Januar fast eine Milliarde Dollar zugesagt.

Seit Beginn des bewaffneten Aufstands gegen den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad vor gut zwei Jahren sind 1,3 Millionen Syrer aus ihrem Land geflohen. Jeden Monat suchen etwa 200’000 Menschen Zuflucht in Nachbarländern.

Moumtzis sagte, wegen der unsicheren Lage sei eine Verdopplung oder Verdreifachung der Flüchtlingszahlen denkbar. Drei Viertel der Flüchtlinge seien Frauen und Kinder. Sie würden zunehmend von Banden bedroht, die sie zur Prostitution oder zu Kinderarbeit zwingen wollten.

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