Der Angriff auf einen Hilfskonvoi nahe der syrischen Stadt Aleppo mit mehr als 20 Toten ist nach Erkenntnissen von UNO-Experten definitiv aus der Luft erfolgt.
«Ich kann bestätigen, dass der Konvoi bombardiert wurde», sagte Lars Bromley vom Satellitenbeobachtungsprogramm der Vereinten Nationen (UNOSAT) am Mittwoch in Genf. «Unsere Analyse hat ergeben, dass es ein Luftangriff war.» Bromley berief sich auf die Auswertung von Satellitenaufnahmen, die das US-Aussenministerium der UNO zur Verfügung gestellt hatte.
Bei dem Angriff am 19. September waren nach Angaben des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) mehr als 20 Zivilisten getötet worden. Ein Grossteil der Lieferung auf den 31 Lastwagen wurden zerstört. Die UN hatten daraufhin ihre Hilfsgütertransporte vorübergehend gestoppt.
Wer den Luftangriff ausgeführt hat, ist Bromley zufolge nicht bekannt. Dieser Frage geht ein Untersuchungsausschuss nach, den UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon am vergangenen Freitag eingesetzt hatte.
Die USA haben Russland für den Angriff verantwortlich gemacht. Die Regierung in Moskau hat dies zurückgewiesen und eine eigene Untersuchung angekündigt. Durch den Vorfall hatten die diplomatischen Bemühungen um Frieden in Syrien einen weiteren schweren Rückschlag erlitten. Inzwischen haben die USA die Syrien-Gespräche mit Russland abgebrochen.