Hinter dem Joggeli soll ein «Kulturwohnzimmer» entstehen

Auf dem ehemaligen Haefeli-Areal im Lehenmattquartier wird fleissig gewerkelt. Bis zum Sommer soll am Rande von Basel ein neues Kulturlokal entstehen. Im Moment gleicht der ehemalige Wareneingang der Firma Haefeli einer wüsten Baustelle. Seit Dezember 2013 wird dort gehämmert und geschippt. Geht es nach Marco Schmutz, Eres Oron und Daniel Henke, werden sie spätestens zum […]

So sah es in der Lehnenmattstrasse noch vor ein paar Wochen aus. Bis im Gebäude 43 ein Kulturwohnzimmer entstehen kann, haben die drei Gründer von Providurium noch einige Arbeit vor sich.

Auf dem ehemaligen Haefeli-Areal im Lehenmattquartier wird fleissig gewerkelt. Bis zum Sommer soll am Rande von Basel ein neues Kulturlokal entstehen.

Im Moment gleicht der ehemalige Wareneingang der Firma Haefeli einer wüsten Baustelle. Seit Dezember 2013 wird dort gehämmert und geschippt. Geht es nach Marco Schmutz, Eres Oron und Daniel Henke, werden sie spätestens zum Sommer die Arbeitshandschuhe weglegen und in der Lehenmattstrasse 353 eine neue Kulturlocation eröffnen.

Die drei fleissigen Handwerker sind zusammen die «Providurium GmbH» und haben Ende letzten Jahres das  Gebäude 43 gleich rechts neben dem Eingang des momentanen Siemens Betriebsgeländes angemietet. Im bisher kulturellen Niemandsland neben dem Joggeli soll bis in ein paar Monaten eine neue «Kultur-Bar» mit  Aussenbereich entstehen. 

Mit dem Umbau richtig loslegen können die drei Initianten jedoch erst, wenn alle Bewilligungen erteilt sind. Dann wissen sie, wo es noch Auflagen gibt, die sie erfüllen müssen. Mit ein bis zwei Monaten Arbeit ist bis zur Eröffnung dann noch zu rechnen. Bisher sehe es gut aus, so Marco Schmutz, der das Bürokratische regelt. Einsprachen gab es bisher keine, einige Entscheidungen stehen noch aus.  Die Macher sind zuversichtlich, dass der bürokratische Prozess demnächst zum Ende kommt.

Mehr als «nur eine Bar»

«Man wälzt da schon einige Excel-Sheets», sagt Marco Schmutz lachend. Anforderungen wie ein Konzept zur Parkraumbewirtschaftung oder eine separate Angestelltentoilette bringen ihn aber nicht aus dem Konzept. In der Projektplanung ist er geübt, Erfahrung hat er in der Regional- und Stadtplanung Luzern gesammelt. Eres Oron, alias«DJ Montes» und Daniel Henke bringen dafür viel Wissen und Können aus dem Veranstaltungsbereich mit. «Wir drei ergänzen uns da sehr gut», sagen sie.

«Nur eine Bar» wollen «Providurium» nicht aufbauen, eher ein kleines «Daheim für Kultur». Ein Standort nach Art des Hinterhofs soll die neue Bar im Basler Niemandsland aber nicht werden. Dazu ist  sie mit einem Besuchervolumen von maximal 150 bis 200 Personen auch zu klein. Die Macher stellen sich eher ein «Kulturwohnzimmer» vor, das von Begegnung und Vielfalt lebt.  

Neue Wege gehen

«In der Programmgestaltung  sind wir für alles offen», gibt Eres Oron Auskunft.  Gemütliche Abende mit Fussballschauen, Poolparty, Kinderdisko, Sonntagsflohmarkt, Performances, noch sei nichts konkret geplant, aber Ideen gebe es viele.  An Internetradio hat er schon mal gedacht und als DJ natürlich an Musik. Auch diesbezüglich will er neue Wege gehen. Wie genau, will er noch nicht  verraten.  Spannend wird es auch mit dem Namen der neuen Location. Aus dem machen «Providurium» bisher noch ein Geheimnis.

Losgehen soll es nach der Eröffnung eher gemütlich. Marco Schmutz, Eres Oron und Daniel Henke denken für den Anfang an einen eher familiären Auftakt. «Wir haben alle drei grosse Netzwerke, die wir hierher einladen wollen. Und sei es nur auf ein Feierabendbier». Vieles werde sich auch noch entwickeln, wenn der Innenraum fertig ist. «Ich realisiere hier schon auch meinen Traum», sagt Eres Oron. Dazu gehöre auch, offen zu bleiben für Ideen und Eigeninitative.

«Wir wollen beweisen, dass Kultur wirtschaftlich funktionieren kann»

Bisher kommt «Providurium» ohne Fremdmittel aus. Stiftungsgelder sind bisher keine beantragt. Alle bisherigen Arbeiten am Gebäude 43 waren eigenfinanziert. «Das ist Teil unseres Konzepts», erklärt Eres Oron.  Proidurium will «da einen anderen Ansatz fahren, als normalerweise in dieser Stadt gefahren wird». «Wir wollen beweisen, dass Kultur auch ohne Stiftungsgelder und Selbstausbeutung wirtschaftlich funktionieren kann»

Bis dahin ist noch einiges an Arbeit zu tun, der die zukünftigen Wirte gutgelaunt entgegensehen. «Wir sehen jede Woche eine kleine Veränderung, das motiviert uns sehr», sagen sie. 

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