Hipster sein ist over. Die sind längst normcore. Doch die Szene ruht nicht: jetzt kommen die Gypster. Und die Gipster. Eine Aufklärung.
Unser Community-Mitglied Roger Meier sagt: Hipster sein ist over. Die sind längst normcore. Doch die Szene ruht nicht: jetzt kommen die Gypster. Und die Gipster. Eine Aufklärung.
Was ein Hipster ist, wissen mittlerweile alle. Auch wenn wir jeweils unterschiedliche Vorstellungen von ihm haben – wir wissen, was ein Hipster ist. Der Hipster wollte anno Schnee mal nicht cool sein, er wollte nicht angenommen werden, er wollte Dinge ausprobieren und anders sein. Doch nun ist er im Normcore angekommen.
Dutzendware auch was er trägt: zu enge Hosen, Sneakers (nur von Nike oder New Balance of course), zu kleine Mützchen, gerne auch bei 30 Grad. Zudem ist sein Verhalten stets weltoffen und vor allem lässig. Lässig dies. Lässig das. Freiwillig setzt er sich in ein In-Lokal und bezahlt 5.50 Franken für einen Americano («Café Crème» is nisch mehr, sorry), um beim In-Sein ein Drämmli anzuschauen.
Doch laut Urban Dictionary gibt es eine weitere, wachsende Gruppe von Hipsters. Die sogenannten Gypsters. Was bitte ist ein Gypster? Ich lese weiter.
Der Begriff setzt sich aus Hipster und Gypsy zusammen, also handelt es sich um ein Hipster-Exemplar, das eher hippie-mässig orientiert ist und sich auch so anzieht. Natürlich alles gefittet und gecastet. Auch die längeren Haare müssen mühsam präpariert werden, dass es eigentlich nicht so aussieht. Dabei muss man höllisch aufpassen, dass es nicht zum simplen Grunge verkommt. Der Gypster achtet zudem mega auf Bio und was sonst noch so dazu gehört.
Deutsch kann ganz schön schwer sein
Dann, so weiter im Dictionary, gibt es auch noch die Gipsters. Gipster mit i, nicht mit einem y. Ich werde immer verwirrter. Ein Gipster ist ein schwuler Hipster. Gay + Hipster = Gipster. Das hört sich irgendwie schlüssig an. Aber was ist, wenn ich nun schwul, Hippie und Hipster zugleich bin? Ich kenne mehrere solche Exemplare, entsprechend meiner individuellen Hipster-Perzeption. Ist das dann die Minderheit der Ggiypsters??
Wir müssen fest darauf vertrauen, dass für diese neudeutsche Sprachungereimtheit in baldiger Bälde eine Lösung gefunden wird. Bis es soweit ist, trinken wir einen Kaffee (scheissegal, wie wir den trinken) und schauen gegen die Sonne.