Hirsche leben noch im Kalten Krieg

Der frühere Eiserne Vorhang zwischen Ost und West lebt einer neuen Studie zufolge in den Köpfen von Hirschen weiter. Das haben Forscher im Nationalpark Böhmerwald (Sumava) herausgefunden.

Der Zaun im Kopf: Hirsche stoppen an der Grenze (Symbolbild). (Bild: sda)

Der frühere Eiserne Vorhang zwischen Ost und West lebt einer neuen Studie zufolge in den Köpfen von Hirschen weiter. Das haben Forscher im Nationalpark Böhmerwald (Sumava) herausgefunden.

«Die Hirsche auf der tschechischen Seite des Böhmerwalds wandern genau bis zu der Stelle, wo früher Stacheldraht den Sperrbereich vor der Staatsgrenze markierte», teilte der Zoologe Pavel Sustr am Mittwoch mit. Ähnlich verhielten sich ihre Artgenossen auf der anderen Seite der deutsch-tschechischen Grenze.

Die Tiere wurden für die Studie mit Funk-Halsbändern ausgestattet und sechs Jahre lang beobachtet. Die Forscher vermuten, dass Hirschkühe über Generationen die Abgrenzung ihres Territoriums an ihre Nachkommen weitergeben.

Fast 25 Jahre nach der Grenzöffnung halten sie unbeirrt daran fest. Die Rothirsche des Böhmerwalds nutzen demnach im Schnitt ein Gebiet von 60 Quadratkilometern. Der Böhmerwald grenzt unmittelbar an den Nationalpark Bayerischer Wald.

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