Hirscher gewinnt das Duell gegen Neureuther

Im letzten Rennen der WM in Schladming klappt es für den Gastgeber doch noch. Marcel Hirscher hält im Slalom dem Druck stand und holt für Österreich den einzigen Einzel-Titel dieser Titelkämpfe.

Marcel Hirschers Jubel als Weltmeister (Bild: Si)

Im letzten Rennen der WM in Schladming klappt es für den Gastgeber doch noch. Marcel Hirscher hält im Slalom dem Druck stand und holt für Österreich den einzigen Einzel-Titel dieser Titelkämpfe.

Nach Medaillen gerechnet waren die Österreicher der erfolgreichste Verband. Insgesamt fuhr der ÖSV acht Mal Edelmetall ein. Aber wäre Marcel Hirscher im abschliessenden Slalom nicht Weltmeister geworden, hätte man in der Ski-Nation Nummer 1 dennoch von einer leicht verunglückten WM sprechen müssen. Gold einzig im vergleichsweise wenig bedeutenden Team-Wettkampf wäre eine gewiss nicht zufriedenstellende Ausbeute gewesen. Doch auf Marcel Hirscher war Verlass.

Der knapp 24-jährige Salzburger, der im Riesenslalom hinter Ted Ligety Silber gewonnen hatte, sicherte sich unter dem grenzenlosen Jubel der Zuschauer seinen ersten Einzel-Titel. Vier der sieben Weltcup-Slaloms des Winters hatte er gewonnen, in jedem Rennen stand er auf dem Podest. Verdientermassen setzte er die österreichische Tradition fort. Mit ihm stand zum fünften Mal in den letzten sieben WM-Slaloms ein Österreicher zuoberst.

Hirscher gewann 42 Hundertstel vor Felix Neureuther, der seine erste WM-Medaille gewann und im Slalom als erster Deutscher seit 24 Jahren wieder aufs Podium einer WM kam. 1989 in Vail hatte Armin Bittner ebenfalls Silber gewonnen. Bronze ging an den 33-jährigen Österreicher Mario Matt, der nach seinen zwei WM-Titeln 2001 und 2007 ein weiteres Mal im wichtigsten Moment der Saison bereit war. Auf den ersten drei Positionen änderte sich gegenüber dem ersten Lauf nichts. Schon bei Halbzeit hatte Hirscher vor Neureuther und Matt gelegen.

Die Schweizer konnten nicht überzeugen. Bereits nach dem ersten Durchgang war klar gewesen, dass ein Platz in den Top 10 nicht mehr möglich sein würde. Der Nidwaldner Markus Vogel, der im Dezember im Weltcup in Madonna einen 6. Platz herausgefahren hatte, lag als bester Schweizer bei Halbzeit auf Platz 20, am Ende resultierte der 17. Schlussrang. Der Bündner Marc Gini konnte sich im zweiten Durchgang, dank einer nur um zwei Hundertstel langsameren Zeit als Hirscher, um sieben Positionen auf den 18. Schlussrang verbessern.

Reto Schmidiger hatte im ersten Lauf kurz nach dem Start einen Stock verloren, wonach er chancenlos auf eine gute Klassierung blieb. Der Nidwaldner schaffte es nicht in die Top 30 und belegte schliesslich den 28. Schlussrang. Der Walliser Ramon Zenhäusern schied mit einem Einfädler im ersten Lauf aus.

Schladming (Ö). WM-Slalom der Männer: 1. Marcel Hirscher (Ö) 1:51,03. 2. Felix Neureuther (De) 0,42 zurück. 3. Mario Matt (Ö) 0,65. 4. André Myhrer (Sd) 1,05. 5. Ivica Kostelic (Kro) 1,12. 6. Alexis Pinturault (Fr) 1,24. 7. Fritz Dopfer (De) 1,49. 8. Jens Byggmark (Sd) 1,82. 9. Mattias Hargin (Sd) 1,93. 10. Mitja Valencic (Sln) 2,17. 17. Markus Vogel (Sz) 3,03. 18. Marc Gini (Sz) 3,11. 28. Reto Schmidiger (Sz) 7,88. – Ausgeschieden: Ramon Zenhäusern (Sz).

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