Mani Matter kehrt heim: Die Zürcher Ausstellung über den legendären Berner Liedermacher wird ab kommendem Oktober im Historischen Museum Bern gezeigt. Die Organisatoren zählen auf die ungebrochene Anziehungskraft des Troubadours.
In Zürich mussten sich Besucher teils stundenlang gedulden, ehe sie es in die Ausstellung im Landesmuseum schafften. Das lag auch an den engen Platzverhältnissen, wie der Berner Museumsdirektor Jakob Messerli am Mittwoch an der Jahresmedienkonferenz sagte.
In seinem Haus herrschen für Matter grosszügigere Verhältnisse. Zudem wird in Bern auch das politisch-kulturelle Umfeld des Troubadours ausgeleuchtet.
Höfische Kunst
Bereits im Mai öffnet eine neue Dauerausstellung über höfische Kunst ihre Tore. Zu sehen sind Schätze, die von Berner Truppen zwischen 1250 und 1520 erbeutet wurden: Die Burgunderbeute, der Klosterschatz von Königsfelden AG und der Kathedralschatz von Lausanne.
Zu Letzterem gehören die Cäsartapisserien – beeindruckende flämische Tapisserien aus dem 15. Jahrhundert, die laut Messerli zu den herausragenden Sammlungsbeständen des Museums zählen. Bevor die fragilen Teile ausgestellt werden können, müssen sie nach neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen konserviert werden.
Besucher können diese Arbeiten live mitverfolgen. Das Museum macht damit aus der Not eine Tugend, wie Messerli sagt. Schliesslich gehöre die Pflege der insgesamt 500’000 Sammlungsobjekte ebenso zu den Museumsaufgaben wie Ausstellungen, wenngleich die Arbeiten hinter den Kulissen oft kaum wahrgenommen würden.
Junges Publikum dank „Mord und Totschlag“
Kosten verursachen sie trotzdem – und führen dazu, dass sich das Museum nicht jedes Jahr eine grosse eigene Ausstellung leisten kann wie zuletzt jene über James Cook. Die aus Luxemburg stammende Schau über „Mord und Totschlag“ zeigte aber, dass auch eingekaufte Ausstellungen ihr Publikum finden.
Das Thema habe ungewohnt viele junge Menschen angelockt, stellte Messerli fest. Fast jeder dritte Besucher kam für „Mord und Totschlag“ das erste Mal ins Historische Museum. Insgesamt 83’126 Personen strömten letztes Jahr ins Haus, drei Prozent mehr als 2010.