Eine Minigolf-Statue von Adolf Hitler sorgt in Grossbritannien für Diskussionen: Während ein jüdischer Verband sie als geschmacklos kritisiert, heisst es von der Galerie, die sie ausstellt, es handele sich um eine Persiflage.
„Die Figur wird damit lächerlich gemacht und verspottet“, sagte Kurator Stuart Tulloch von der Grundy Art Gallery im englischen Blackpool am Mittwoch der Nachrichtenagentur dpa. Die Besucher sollten mit dem Thema konfrontiert werden und dadurch etwa die Bedeutung von Toleranz und anderen Werten erkennen. „Es ist auf keinen Fall eine Glorifizierung dieser Person.“
Die Hitler-Statue ist Teil einer Ausstellung von insgesamt neun Figuren, die wie die Bahnen und Ziele auf einem Minigolfplatz angelegt sind und von den Besuchern auch wirklich bespielt werden können. Geht der Ball durch das Loch an der Figur, hebt sich deren Arm wie zum Hitler-Gruss.
Die jüdische Organisation The Board of Deputies of British Jews erklärte, die Statue habe „keinerlei künstlerischen Wert“. „Dies ist niemand, über den man einen Scherz macht – Hitler ist verantwortlich für die Morde an vielen Millionen Menschen“, sagte ein Sprecher dem britischen Sender BBC.
Neben der Hitler-Figur ist in der Schau auch eine Minigolf-Statue von Saddam Hussein zu sehen. Die Ausstellung war im Juli bereits bei einem Kunstfestival in der Grafschaft Sussex gezeigt worden. Damals habe es keine negativen Reaktionen gegeben, erklärte Tulloch. Man habe vor der Ausstellung mit mehreren jüdischen Künstler-Organisationen und Kriegsveteranen gesprochen; niemand habe ein Problem in der Installation gesehen.