Die Schlagzeilen der Sonntagspresse in nicht verifizierten Meldungen:
Hitzetote
Die beiden vergangenen Hitzesommer in der Schweiz haben eine grosse Zahl an Todesopfern gefordert. Das zeigt ein Bericht von Schweizer Forschern, wie die «NZZ am Sonntag» meldet. In den Sommermonaten 2003 und 2015 kam es zu rund 1000 beziehungsweise gut 800 Todesfällen wegen der extremen Hitze. Damit fielen den hohen Temperaturen in diesen beiden Jahren zwei- bis dreimal so viele Menschen zum Opfer als dem Strassenverkehr.
Das Bundesamt für Umwelt hat nun eine Liste von Massnahmen publiziert, mit denen Kantone und Gemeinden die Bevölkerung vor den negativen Auswirkungen schützen können. Diese reichten von Informationskampagnen über die Abgabe von Gratis-Trinkwasser bis hin zu einem nationalen Warnsystem, schreibt die Zeitung.
Ringen um neue Kampfjets
Während Flugzeughersteller und Lobbyisten beim Rennen um den Grossauftrag der Schweizer Luftwaffe bereits in den Startlöchern stehen, brütet das Parlament über Möglichkeiten, den Milliardenpoker transparent zu gestalten. Bei der Beschaffung von neuen Kampfjets zeichnen sich aber schon weitere Konflikte ab, wie die «Zentralschweiz am Sonntag» und der «SonntagsBlick» berichten.
So empfiehlt die von VBS-Chef Guy Parmelin eingesetzte Begleitgruppe, dass eine vollständige Evaluation durchgeführt wird. Und das sorgt für Kritik, denn eine vollständige Evaluation dauert etwa drei Jahre und kostet viel Geld. Zudem lancieren die Grünen laut dem «SonntagsBlick» eine Reihe von Vorstössen. So sollen Firmen ihre Ausgaben im Zusammenhang mit dem Grossauftrag offenlegen, damit die Öffentlichkeit sieht, wie das Lobbying der Konzerne um die Milliardenbeträge funktioniert.
Trump gegen Klimaschutz – Leuthard bleibt cool
Bundespräsidentin Doris Leuthard gibt sich in einem Interview mit dem «SonntagsBlick» gelassen, obwohl der US-Präsident Donald Trump das Pariser Klimaabkommen kündigen will. «Dass er dies nun in die Tat umsetzt, ist bedauerlich, aber nicht überraschend», sagte die Energieministerin. Das Ziel des Vertrags sei dadurch zwar erschwert, aber nicht gefährdet, sagte sie.
Mit dem Abkommen will die Weltgemeinschaft die Erderwärmung beschränken. Leuthard sieht auf die Schweiz infolge der neuen Situation aber keine zusätzlichen Massnahmen zukommen: «Ein Ausscheiden der USA bedeutet nicht, dass die Schweiz sich jetzt mehr anstrengen muss, um ihren Beitrag zur Erreichung des globalen Ziels zu erreichen.» Die Kündigung der USA greife ohnehin erst 2020 und ein Jahr später komme vielleicht schon ein neuer US-Präsident ins Amt.
Spionageaffäre
In der Affäre um den Schweizer Spion Daniel M. dreht sich nun alles um die Frage, wer für die Angelegenheit verantwortlich ist. Im Visier der parlamentarischen Untersuchung stehen unter anderem Bundesanwalt Michael Lauber und der Chef des Nachrichtendienstes des Bundes (NDB), Markus Seiler. Zwischen den beiden herrscht laut einer Meldung des «SonntagsBlicks» aber Eiszeit, obwohl sie sich sonst regelmässig getroffen haben.
Die Bundesanwaltschaft bestätigt: «Im konkreten Fall wurde das geplante Treffen auf Leitungsebene der BA und des NDB verschoben.» Dies sei erfolgt «mit Rücksicht auf die laufenden Untersuchungen, welche die verschiedenen Aufsichtsbehörden in der sogenannten Spionageaffäre durchführen». Der Grund für die Verstimmung sind laut «Sonntagsblick» gegenseitig belastende Aussagen.
Stellenabbau bei der UBS
Der Chef der UBS Schweiz, Martin Blessing, erklärt gegenüber der «NZZ am Sonntag», dass 20 Prozent der Betroffenen die geplante Verlagerung von Arbeitsplätzen nach Schaffhausen und Biel kritisch beurteilten. Rund 40 Prozent hätten eine neutrale Einstellung und weitere 40 Prozent beurteilten den Schritt positiv. Die Auslagerung sei aber als unausweichliche Massnahme vor dem Hintergrund der stagnierenden Erträge zu sehen.
Im Interview mit der «NZZ am Sonntag» nimmt UBS-Schweiz-Chef Blessing zudem Stellung zur Steuerpraxis der UBS. Demnach hat die neu gebildete UBS Schweiz Abschreibungen von 1,05 Milliarden Franken bei immateriellem Vermögen vorgenommen, um den Steueraufwand von rund 600 auf 384 Millionen Franken zu reduzieren.
Prozess gegen Sterbehelfer
Der Chef der Sterbehilfeorganisation Dignitas, Ludwig A. Minelli, muss sich vor Gericht wegen Verleitung und Beihilfe zum Selbstmord verantworten. Dies berichtet die «NZZ am Sonntag» unter Berufung auf Eingeweihte. Nach über vier Jahren schliesst die Zürcher Staatsanwaltschaft demnächst ein Strafverfahren gegen Minelli ab.
Der 84-jährige Gründer von Dignitas wird beschuldigt, in drei Fällen aus selbstsüchtigen Motiven deutschen Sterbewilligen Freitodbegleitungen ermöglicht zu haben. Ihm wird vorgeworfen, mit Suizidhilfe viel Geld verdient zu haben. Minelli bestreitet den Vorwurf. Er habe sich nie etwas zuschulden kommen lassen. Der Prozess gilt als Musterprozess für solche Fälle und findet laut «NZZ am Sonntag» vor dem Bezirksgericht Uster statt.
Lebenslust im Alterheim
Westschweizer Ärzte haben laut der «Sonntagszeitung» und «Le Matin Dimanche» im Rahmen einer Nationalfonds-Studie ältere Menschen in Alters- und Pflegeheimen zu ihrem Sterbewunsch befragt. Die Teilnehmer waren in ihrer Autonomie eingeschränkt und manche standen am Anfang einer Demenz.
Trotz ihrer Beschwerden äusserten allerdings nur rund 15 Prozent der Senioren den Wunsch zu sterben. Der Tenor bei den Übrigen: Ich will nicht sterben, aber wenn der Tod kommt, akzeptiere ich ihn. Und lediglich einer der rund 250 Befragten, die im Durchschnitt 87 Jahre alt waren, sehnte sich aktiv den Tod herbei.