Der Auftritt gegen Argentinien kann für Ottmar Hitzfeld der letzte seiner Trainerkarriere werden. Deshalb spricht der Schweizer Coach vor dem Achtelfinal von einem Highlight.
Das abrupte Ende hätte ihn mitten im Dschungel, in Manaus, gegen Honduras ereilen können. Nun erhält Hitzfeld in São Paulo, der grössten Stadt der südlichen Hemisphäre, nochmals eine Bühne, die seinem grossen Palmarès viel eher entspricht. «Wir haben uns nun einen kleinen Traum erfüllt. Jetzt geht es darum, uns weiterhin Träume zu erfüllen», sagte der zweifache Champions-League-Sieger. «Das ist auch für mich ein absoluter Höhepunkt meiner Trainerkarriere.» Angst, dass es zu Ende geht, hat Hitzfeld nicht. «Ich bereite mich immer so vor, dass es weiter geht. Wir haben uns mit der Nationalmannschaft Gedanken darüber gemacht, der Viertelfinal war mit eingeplant.» Er gehe nicht davon aus, dass es das letzte Spiel werde.
Das bisherige Turnier betrachtete er aus Schweizer Sicht als Steigerungslauf. «Wir haben uns kontinuierlich gesteigert, auch wenn wir gegen Frankreich verloren haben. Vielleicht hat das die Sinne geschärft, um noch konzentrierter zu sein.» Gegen Argentinien ist die Fortsetzung dieses Laufes erforderlich: «Wir können nur bestehen, wenn wir über uns hinauswachsen, wenn jeder eine besondere Leistung bringt.»
Eine interessante Aussage machte Hitzfeld zum Gegner vom Dienstag. «Argentinien spielt so, wie sie gefordert werden.» Das war beim 2:1 gegen Bosnien-Herzegowina weniger der Fall als bei den eher mühevollen Siegen gegen Iran (1:0) und Nigeria (3:2). «Sie haben noch Potenzial nach oben», sagte Hitzfeld. «Es liegt an uns, Argentinien zu fordern.»