Ottmar Hitzfeld will nachlegen: Nicht erst wegen des 2:1-Siegs gegen Ecuador wähnt der Schweizer Nationaltrainer sein Team Frankreich auf Augenhöhe mit dem Favoriten der Gruppe E.
Eine Leistungsexplosion habe er bei den Franzosen seit deren 3:0-Sieg im Barrage-Rückspiel der WM-Qualifikation gegen die Ukraine festgestellt, sagte Hitzfeld am Vortag der zweiten Schweizer WM-Partie in Salvador. «Seither spielen sie mit unglaublich viel Selbstvertrauen. Das Team hat sich gefunden und danach kein Gegentor mehr kassiert», so der Deutsche. «Es ist offensiv überzeugend, sehr flexibel, schaltet schnell um. Frankreich funktioniert wie eine Maschine.»
Einen Einblick in die Schweizer Aufstellung gewährte Hitzfeld wie gewohnt nicht. Erst am Spieltag werden jene elf Akteure, die in der Startaufstellung stehen, dies auch erfahren. Es wäre aber keine Überraschung, wenn Admir Mehmedi diesmal auf dem linken Flügel spielen würde. Der gegen Ecuador zur Pause eingewechselte Torschütze zum 1:1 würde Valentin Stocker nach dessen biederem Auftritt von Beginn weg ersetzen.
Ansonsten drängt sich höchstens die Frage auf, ob Siegschütze Haris Seferovic anstelle von Josip Drmic in die Startformation rückt. Die Tendenz geht zu Drmics Verbleib in den ersten Elf. «Wir können aus dem Vollen schöpfen», teilte Hitzfeld mit. «Wir haben viele Alternativen.»
Unabhängig davon, wer auf dem Platz stehen wird: Mit dem ersten Sieg gegen Frankreich seit 1992 wäre die Schweiz vorzeitig für die Achtelfinals qualifiziert. Im «Duell auf Augenhöhe» (Hitzfeld) schoben sich die beiden Teams die Favoritenrolle immer wieder gegenseitig zu. «Das bedeutet, dass beide Trainer Respekt vor der gegnerischen Mannschaft haben», deutete der Schweizer Coach. «Wir haben uns diesen Respekt in der Qualifikation erarbeitet, Frankreich kam erst später ins Rollen.»