Die schwedische Modekette H&M stösst in den boomenden Sportartikelmarkt vor. Die schwedische Modekette legt mit der Unterstützung der schwedischen Olympiamannschaft in Sotschi eine neue Sportlinie auf, die Adidas und Nike Konkurrenz machen soll.
Analysten rechnen allein in diesem Jahr mit einem Anziehen des Marktes für Sportkleidung um sieben Prozent. Insgesamt wird der Wert der Branche 2014 auf 220 Mrd. Dollar geschätzt.
Eine wirkliche Bedrohung stellt H&M für Branchenführer Nike und die Nummer Zwei Adidas zwar nach Ansicht von Experten noch nicht dar, aber die günstigeren Preise könnten für H&M sprechen. Zudem wollten Kunden modische und dennoch funktionelle Kleidung, sagte Ashma Kunde vom Marktforschungsinstitut Euromonitor.
Kollege John Guy von der Berenberg Bank ist skeptischer. Es brauche viel Forschung und Entwicklung, um sportliche Funktionalität mit modischen Aspekten zu verbinden. «Das kann am Anfang funktionieren, aber vielleicht nur kurz.»
Yoga und Leichtathletik
Beispiel dafür ist Puma: Das Unternehmen hatte sich lange als Lifestyle-Marke profiliert und dabei Trends verschlafen. Der neue Chef will den kriselnden Sportartikelhersteller nun wieder zu seinen Wurzeln zurückführen. Nike setzte dagegen stets auf den Sport und konnte so seine Vormachtstellung untermauern.
Die neue Sportlinie von H&M umfasst Leichtathletik, Laufen, Yoga und Tennis. Wie andere Sportartikelhersteller auch setzt H&M auf zusätzlichen Schub durch die olympischen Winterspiele in Sotschi im Februar und die Fussballweltmeisterschaft im Sommer in Brasilien.
In Sotschi stattet H&M das schwedische Team nicht nur für die Eröffnungs- und Abschlussfeier aus, sondern auch die Athleten im Eiskunstlauf, Eisstockschiessen und Skirennen auf der Buckelpiste. Auch die schwedischen Athleten der olympischen Sommerspiele 2016 werden von H&M ausgestattet.