Die Synchronschwimmerinnen Sascia Kraus und Sophie Giger stehen vor dem Finale ihres Olympia-Projekts. Sie wollen in den Final der besten 12 Duos – und danach wieder zurück in den Alltag.
Der Aufwand, finanziell, personell und physisch, war und ist enorm. Rund 200’000 Franken haben Kraus und Giger mit ihren Familien investiert, die Trainingsstunden in ihrem Einjahres-Projekt, für das sie extra einen Verein gegründet haben, bewegen sich im vierstelligen Bereich. «Für unsere Mütter ist das ein Vollzeitjob», erzählt Kraus. «Meine hat unter anderem dreimal pro Woche das Training gefilmt, um unserer Trainer Olga Pylypchuk die Analyse zu erleichtern. Sophies Mutter führt das Sekretariat und kümmert sich um das Administrative.»
Und das alles, um ihr grosses Ziel zu erreichen: sie wollen am kommenden Dienstag im Final dabei sein. «Wenn wir aber 13. werden, unsere Trainerin zufrieden ist und wir das auch sein können», so Kraus«, »dann waren es gute Olympische Spiele für uns.“ In den Wettkampf, der unüblicherweise mit dem langen Programm beginnt, steigen Kraus/Giger als Nummer 13 der Welt.
Die vor ihnen klassierten Amerikanerinnen haben die jungen Schweizerinnen schon zweimal hinter sich gelassen. Da die Hierarchien im Synchronschwimmen relativ klar sind, macht dieser Fakt nun Hoffnung, dies erneut zu schaffen.
Nach der Rückreise in die Schweiz endet nach einer kurzen Pause das Projekt Olympia. Der Verein wird aufgelöst, die 23-jährige Kraus darf beim Floristen-Geschäft, wo sie im letzten August ihr 50-Prozent-Pensum temporär aufgegeben hat, wieder einsteigen. Die 21-jährige Giger wird ein Studium beginnen.
Profitum wird frühestens 2019 wieder möglich sein – «und nur, wenn Sophie das auch nochmals macht», so Kraus. «Mit jemand anderem werde ich nicht für ein Duett zusammenspannen.»